Evergrande ist der zweitgrösste Immobilienkonzern Chinas, gehört zu den grössten Firmen der Welt – und könnte bald als eine der grössten Firmenpleiten in die Geschichte eingehen. Der Immo-Riese hat einen Schuldenberg von 300 Milliarden Franken angehäuft. Die Turbulenzen versetzen die Börsen rund um die Welt seit Tagen auf Berg- und Talfahrt. Die Schweiz hingegen nimmt den Trubel bisher relativ gelassen.
«Keine schlaflosen Nächte»
UBS-CEO Ralph Hamers schliesst sich den beruhigenden Stimmen jetzt an. Die Schwierigkeiten von Evergrande bereiteten ihm «keine schlaflosen Nächte». Dies erklärte Hamers gemäss der Nachrichtenagentur Bloomberg an einer Konferenz der «Bank of America».
Das Engagement gegenüber dem gesamten chinesischen Bausektor über Evergrande hinaus liege vor allem auf der Kundenseite mit breit diversifizierten Fonds, sagte Hamers gemäss dem Bloomberg-Bericht. «Selbst dort wird das nicht zu wirklichen Problemen führen.»
An der Finanzkonferenz der Bank of America betonten laut Bloomberg auch Vertreter weiterer Grossbanken, dass die Risiken aus einem allfälligen Evergrande-Zusammenbruch für ihr Institut nur gering seien. So erklärte etwa der Finanzchef der Deutschen Bank, dass die deutsche Grossbank von den Ereignissen «nicht wirklich direkt betroffen» sei.
Auch Credit Suisse bleibt gelassen
Die Credit Suisse hatte Mitte Woche Aussagen zur Exposition ihrer Fondskunden gegenüber Evergrande gemacht: Demnach hält sich das Engagement der CS-Fonds in engen Grenzen. Nur ein CS-Fonds halte Anleihen von Evergrande in Höhe von gerade 0,6 Prozent des Fondsvermögens.
Allerdings hätten auch weitere Emerging-Markets- und Asien-Fonds in den chinesischen Immobilienmarkt investiert, so die CS weiter. Die entsprechenden Anteile am jeweiligen Fondsvermögen machten dabei zwischen 0,2 und 28,8 Prozent aus. (SDA/sfa)