Der SBB-Doppelstöcker FV-Dosto ist besser bekannt unter seinem Übernamen «Schüttelzug». Vor allem im oberen Teil des Zugs wankt der Zug sehr stark hin und her. Grund dafür ist die Wankkompensation, die sogenannte Wako-Technologie.
Laut Hersteller verhindert sie, dass die Bahnwaggons bei Bogenfahrten nach aussen neigen. So können die Züge angeblich flüssiger Kurven fahren. 15 Prozent schneller als konventionelle Züge sollen sie sein.
Zug ist unter SBB-Personal verhasst
Dank der Wako-Technologie wollte die SBB den Fahrplan straffen. Ein Beispiel: Die Fahrzeit von Bern nach Lausanne hätte von 66 auf 61 Minuten verkürzt werden sollen. Wie die «CH Media»-Zeitungen schreiben, ist die für 2027 geplante Reisedauer mit Intercity-Zügen für diese Strecke noch immer mit 66 Minuten bemessen. Für diese Fahrzeit braucht es die Wako-Technologie also eigentlich nicht.
Wann das «Schüttel-System» kürzere Fahrzeiten bringt? Offenbar weiss das nicht mal die SBB! «Aktuell ist die Gesamtplanung noch in vollem Gange», schreibt die SBB auf Anfrage von «CH Media».
Der Dosto-Bauer Alstom wehrt sich gegen die Vorwürfe, dass ihr Zug zu stark und unnötig schüttelt. Die Waggons schütteln nicht stärker als andere, so Alstom. Das SBB-Personal empfindet dies anders: Kunden-Begleiter fordern, dass sie nach 2 Stunden auf einem Dosto auf ein anderes Zugmodell wechseln dürfen. Grund: Es schüttelt zu heftig. (gif)