Die Teuerung in der Schweiz ist zwar auf beruhigende 1,4 Prozent gesunken. Wirklich aufatmen können die Haushalte in der Schweiz deshalb aber nicht. Schon im nächsten Jahr stehen mehrere Kostenanstiege an, die dem Portemonnaie der Bevölkerung arg zusetzen werden.
Die Haushalte müssen gar mit Mehrausgaben von einigen Tausend Franken rechnen. Blick liefert eine Übersicht, wo der Preishammer zuschlägt.
Krankenkassenprämie
Die Gesundheit wird zu einem immer teureren Gut. 2023 liegen die mittleren Krankenkassenprämien noch bei 334.70 Franken pro Monat. Im nächsten Jahr sind es mit 359.50 Franken stolze 8,7 Prozent mehr. Erwachsene zahlen 426.70, jugendliche Erwachsene von 19 bis 25 Jahren berappen 300.60 Franken und Kinder 111.80 Franken. Für eine Familie mit zwei Kindern entstehen so jährliche Mehrkosten von 960 Franken. Einpersonenhaushalte müssen für ihre Grundversicherung im Schnitt fast 300 Franken mehr auf den Tisch legen.
Ein Plus von 8,7 Prozent: So stark steigen die KrankenkassenprämienMiete
Nachdem die Mieten für zahlreiche Haushalte bereits in diesem Jahr gestiegen sind, steht im Januar der nächste Kostenschub an. Dann dürfen die Vermieter den Mietzins an den neuen Referenzzinssatz von 1,75 Prozent anpassen. Mit einer Voraussetzung: Die aktuelle Miete basiert auf einem tieferen Zinssatz. Eine monatliche Miete von 1500 Franken exklusive Nebenkosten steigt um 45 Franken. Bei einer Nettomiete von 2000 Franken beträgt der Anstieg 60 Franken im Monat. Aufs Jahr hochgerechnet sind das Mehrkosten von 540 respektive 720 Franken.
Referenzzins-Entscheid: Das müssen Miethaushalte jetzt wissenStrompreis
Auch der Strompreis wartet im nächsten Jahr mit einem leichten Schocker auf: Im Schnitt legt er um rund 18 Prozent zu. Ein Haushalt mit fünf Zimmern, einem Elektroherd und einem Tumbler bezahlt neu durchschnittlich 32,14 Rappen pro Kilowattstunde. Das sind fast 5 Rappen mehr als 2023. Über das ganze Jahr gerechnet steigt damit für einen Fünfzimmer-Haushalt die Stromrechnung auf 1446.30 Franken. Die Jahresrechnung ist somit rund 222 Franken höher als 2023.
Interaktive Stromkarte: Wie stark der Strompreis in deiner Gemeinde steigtMehrwertsteuer
Die Mehrwertsteuer steigt per 1. Januar von heute 7,7 auf 8,1 Prozent. Davon ausgenommen sind Leistungen aus den Bereichen Gesundheit, Kultur, Bildung oder Vermietung. Die Haushalte müssen im Schnitt mit Mehrausgaben von 200 Franken pro Jahr rechnen. Jene mit tiefem Einkommen werden von der Erhöhung stärker belastet. Der Grund ist simpel: Wer wenig verdient, muss einen Grossteil des Einkommens ausgeben, um über die Runden zu kommen. Grossverdiener können mehr Geld zur Seite legen und werden von der höheren Steuer deshalb verhältnismässig weniger stark belastet. Die Mehreinnahmen fliessen in die Zusatzfinanzierung der AHV.
In der Summe kommt auf die Haushalte einiges zu: Für eine Familie können die Mehrausgaben rasch über 2000 Franken betragen.