Kommen die Päckli rechtzeitig?
«Wir müssten den Betrieb komplett einstellen»

Sorgt der drohende Strommangel für ein Chaos kurz vor Weihnachten? In einem Interview schliesst das der Post-Präsident Christian Levrat nicht aus. Paketzentren könne man nicht stundenweise runterfahren. Wenn schon, müsse man sie ganz abstellen.
Publiziert: 24.11.2022 um 10:30 Uhr
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Post-Präsident Christian Levrat im Paketzentrum Ostermundigen.
Foto: Philippe Rossier

Im Winter droht eine grosse Stromknappheit. Das hätte auch Auswirkungen auf die Industrie – und uns Konsumenten. So könnte die Post in den Verteilzentren nicht einfach weniger sortieren. «Nein, bei Stromknappheit müssten wir den Betrieb an gewissen Standorten komplett einstellen», sagte Post-Verwaltungsratspräsident Christian Levrat. Heisst konkret: Weihnachten ohne Geschenke!

«In diesem Punkt hat die Politik manchmal komische Vorstellungen», so Levrat. Eine Einstellung des Betriebs halte er allerdings für eher unwahrscheinlich, sagte Levrat in einem Interview mit den «Tamedia»-Zeitungen. Denn: Die Energielage habe sich in den vergangenen Wochen entspannt.

Zusätzliches Personal und Touren

Er sei zudem zuversichtlich, dass das Leistungsangebot der Post über Weihnachten aufrechterhalten werden könne. Zusätzliches Personal und Touren seien organisiert worden. Ein Rekordjahr werde 2022 allerdings nicht, so Levrat, auch wenn das Paketvolumen wohl sehr deutlich über dem Vor-Corona-Niveau von 2019 liegen werde. In der Nacht vom 21. auf den 22. November seien erstmals dieses Jahr eine Million Pakete sortiert worden.

Die Post sei zwar insgesamt solide finanziert. Aber: «Dieses Jahr und 2023 werden etwas schwieriger für uns - wie für viele unserer Kunden übrigens auch», so der Post-Verwaltungsratspräsident. Denn: «Die Konsumentenstimmung ist schlecht. Die Werte sind so tief wie seit 50 Jahren nicht mehr. Wie sich das auf das Weihnachtsgeschäft auswirkt, lässt sich jetzt noch nicht abschätzen», so Levrat. (pbe/SDA)


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