Kinder ohne Kleider auf Rhodos – Berner Familie warnte Kabinenpersonal vergebens
«Edelweiss liess unseren Koffer im strömenden Regen stehen»

Beim Edelweiss-Flug von Zürich nach Rhodos muss eine Familie aus Jegenstorf zusehen, wie ihr Koffer trotz Warnung ans Kabinenpersonal am Flughafen zurückbleibt.
Publiziert: 24.09.2023 um 20:09 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2023 um 00:24 Uhr
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Peinliche Panne am Flughafen Zürich.
Foto: Sven Thomann
Levin Stamm

Der Schreckensmoment erfolgt bereits in der Kabine. Familie D.* aus Jegenstorf BE verliert am Freitagmorgen während der Reise von Zürich nach Rhodos ihr Gepäck. Kurios: Sie muss zusehen, wie ihre Koffer im strömenden Regen vor ihrem Flieger der Lufthansa-Tochter Edelweiss stehenbleiben. Obwohl die Familie umgehend das Bordpersonal alarmiert, fliegt die Maschine ohne das Gepäckstück ab. 

Was den Familienvater (48) besonders verärgert. «Es wäre halb so schlimm, wenn wir es dem Kabinenpersonal nicht noch mitgeteilt hätten», sagt er. Denn als sein Sohn (11) das Missgeschick bemerkt, ist der Frachtraum noch geöffnet, das Förderband in Bewegung. Obwohl die Stewardess ihr Team informiert, bleibt der Koffer unberührt.

In der Luft kommt einen kurzen Moment lang Hoffnung auf: Der Maître de Cabine teilt der Familie mit, es sei keine Meldung zu einem zurückgelassenen Gepäckstück bei ihnen eingetroffen. Doch nach Ankunft löst sich die Hoffnung in Luft auf. Die Familie bleibt am Flughafen, bis das Förderband ausgeschaltet wird, und muss den Weg ohne Gepäckstück ins Hotel antreten.

«Fühlen uns im Stich gelassen»

Seither versuchen sie, herauszufinden, was mit ihrem Gepäck passiert ist – erfolglos. Bereits mehrmals haben sie die Hotline der Airline kontaktiert. «Das gibt eine saftige Telefonrechnung», ärgert sich der Familienvater.

Die Hotline verweist sie jedoch nur an das Formular des Kundendienstes. Auf dessen Antwort warten sie noch immer. «Wir fühlen uns im Stich gelassen.»

Kleider der Kinder

Für die zwei Kinder, die seither auf ihre Kleider für die Ferien warten, ist der vorläufige Verlust eine emotionale Achterbahnfahrt. Sie könnten ihre Lieblingskleider verlieren. Bis der Koffer auftaucht, bleibt der Familie nichts anderes übrig, als die Reisekleider der Kinder täglich von Hand zu waschen.

Immerhin: Die Hotline-Mitarbeiterin bietet der Familie an, den Kauf der «nötigsten» Kleider für die Kinder vor Ort zu vergüten. Was Familie D. aber verunsichert: Einen spezifischen Betrag nennt die Airline nicht. Zudem sind viele Kleider nur in der nächstgelegenen Stadt erhältlich – hin und zurück eine Autofahrt von 120 Kilometern.

Kleider feucht vom Regen

Blick hätte gerne von Edelweiss gewusst, ob der Koffer der Familie immer noch in Zürich ist, was die Ursache sein könnte und wie viel Geld die Familie effektiv ausgeben könnte, um den Kindern neue Kleider zu kaufen.

Die Edelweiss meldete sich zwar bei Blick, konnte aber über das Wochenende die nötigen Abklärungen nicht treffen.

Immerhin: Der Koffer ist inzwischen in Rhodos eingetroffen, wurde am Sonntagnachmittag ins Hotelzimmer geliefert. Die Kleider seien allerdings vom Regen feucht und von Edelweiss hat die Familie «bis jetzt keine Rückmeldung» erhalten.

* Name der Redaktion bekannt. 

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