Kiffen, Kokain, Ketamin
Elon Musk preist Drogen an

Der streitbare Unternehmer und Milliardär soll Ketamin konsumieren. Öffentlich gibt er das nicht zu, aber rühmt die Vorteile des Narkosemittels in der Behandlung von Depressionen. Angesichts früherer Aktivitäten mit Drogen ist das nicht unproblematisch.
Publiziert: 29.06.2023 um 08:15 Uhr
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Elon Musk hat den Konsum von Ketamin nicht direkt zugegeben – aber die Wirkungen der Droge angepriesen.
Foto: AFP
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Am Dienstag publizierte das «Wall Street Journal» einen umfassenden Bericht dazu, wie Drogen das Silicon Valley am Laufen hält. Darin wird aufgezeigt, dass Drogenkonsum nicht mehr eine After-Work-Aktivität gestresster Arbeitnehmer ist, sondern von den Firmenbossen als «bewusstseinseröffnende Aktivität» vorgelegt wird.

Nicht genannte Quellen berichten von Konsum, der über die Einnahme aus medizinischen Gründen hinausgeht. Milliardär und Twitter-Chef Elon Musk (52) soll regelmässiger Konsument von Ketamin sein, Google-Mitgründer und Milliardär Sergey Brin (49) soll es mit «Magic Mushrooms» (psilocybinhaltige Pilze) haben, bekannt sind auch die Versuche des verstorbenen ehemaligen Apple-Chefs Steve Jobs (1955–2011) mit LSD.

Ketamin soll bei Depressionen helfen

Früher hätten Firmenchefs solche Berichte entweder ignoriert oder diffamiert. Nicht so Elon Musk: Er doppelt quasi nach.

Ihm zufolge sei «gelegentlich eingenommenes» Ketamin bei Depressionen eine bessere Wahl als herkömmliche Medikamente. Das will er «bei Freunden beobachtet» haben.

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Die Verteidigung der Droge mag plausibel sein. Nur ist sie im weiteren Kontext heikel. Musk hat eine Vorgeschichte.

Elon Musk rauchte öffentlich Marihuana

Bekannt ist etwa sein Auftritt in der Sendung «Joe Rogan Experience», in der er live Marihuana konsumierte. Was in diesem Fall auch legal war. Oder sein Tweet, als er darüber scherzte, Coca-Cola zu kaufen, «um darin wieder Kokain als Zutat zu verwenden». Er sagte auch, Menschen sollten «offen sein gegenüber psychedelischen Drogen». Sein langjähriger Wegbegleiter David Marglin, ein Rechtsanwalt aus San Francisco, erzählte der «New York Times» im Jahr 2022, dass er mit Musk auf «leichten Entdeckungsreisen» mit Drogen gewesen sei. Dabei handle es sich aber stets um «Mikrodosierungen». Dazu wurde Musk schon öfters am berüchtigten Wüstenfestival Burning Man gesichtet, wo Drogen gewissermassen dazugehören.

Suchtpräventionsstellen weltweit zeigen sich wenig erfreut darüber, dass der reichste Mensch der Welt ein solch lockeres Verhältnis zu Drogen an den Tag legt.

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