Ab dem 4. Oktober wird beim zeitversetzten TV der deutschsprachigen Privatsender Zwangswerbung eingeführt. Dann müssen Kunden beim Überspulen von Werbeblöcken Reklame erdulden oder bei den meisten Anbietern mehr bezahlen.
Zattoo lasse indes die Preise für die eigenen Abos unverändert, teilte der TV-Anbieter am Donnerstag in einem Communiqué mit. Im teuersten Abo führt Zattoo eine Funktion zum Überspringen von TV-Werbung ein. Die monatliche Lizenzgebühr für die Nutzung von Replay-TV werde künftig von Zattoo übernommen und nicht an die Abonnenten weitergegeben, hiess es.
Preise bei Salt weiter offen
Im letzten Jahr hatten sich TV-Sender und TV-Verbreiter in einer Branchenvereinbarung auf den so genannten Gemeinsamen Tarif 12 (GT12) geeinigt. Damit wollen TV-Sender die Werbeeinnahmen kompensieren, die durch das Überspulen der Werbeblöcke wegfallen.
Am Vortag hatten mehrere Telekomkonzerne ihre Preise für das zeitversetzte Fernsehen ohne Zwangswerbung bekannt gegeben. Die Swisscom verlangt für das Überspringen der Werbeblöcke 6,90 Franken pro Monat, Sunrise 7,90 und die Sunrise-Billigmarke Yallo 7,95 Franken.
Salt wollte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP noch keine Angaben zum neuen Tarif machen. Beim Kabelnetzverbund Quickline kostet das Überspringen der Werbeblöcke 5 Franken, ebenso wie bei Teleboy.
Zwangswerbung bei 19 Privatsendern
Die Zwangswerbung wird am 4. Oktober bei 19 deutschsprachigen Privatsendern eingeführt. Diese sind fast alle Sender von RTL Deutschland (RTL, Vox, Nitro, RTLZWEI), der Seven.One Entertainment Group (ProSieben, SAT.1, Kabel Eins, ProSieben Maxx, SAT.1 Gold, Sixx, Puls 8) und von CH Media (TV24, TV25, S1, 3+, 4+, 5+, 6+, 7+/Nick Schweiz).
Ab dem nächsten Jahr kommen dann noch über Dutzend Schweizer Regionalsender sowie N-TV und Super RTL hinzu. (pbe/SDA)