Die Corona-Pandemie ist nach Ansicht von Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (35, ÖVP) für Geimpfte praktisch vorbei. Im ORF-Sommergespräch schloss der Regierungschefs Lockdowns für alle Bürger nach bisherigem Muster aus. «Es wird sicherlich keine Lockdowns mehr geben für geimpfte Menschen», so Kurz am Montagabend.
Im Fall der Überlastung des Gesundheitssystems werde nur für Ungeimpfte der Zugang zum Beispiel zur Nachtgastronomie und Grossveranstaltungen gesperrt. In der Frage der nachlassenden Impfbereitschaft zeigte sich der Kanzler eher gelassen.
Mit dem Virus leben
«Wir werden es nicht schaffen, alle Ängste zu nehmen.» Es sei klar, dass sich jeder Ungeimpfte früher oder später mit dem Coronavirus anstecken werde.
Die sich abzeichnende vierte Welle werde bei weitem nicht die letzte sein, so Kurz. «Das Virus wird es in zehn Jahren noch geben.» Es sei generell schwierig, den weiteren Verlauf der Pandemie vorherzusagen.
Auch andere verkünden das Ende der Pandemie
«Was mich aus dem Gleichgewicht bringen würde, wäre, wenn es eine Variante gäbe, die von der Impfung nicht abgedeckt ist. Oder wenn wir erleben würden, dass es massenhaft Impfdurchbrüche gäbe.»
Kanzler Kurz ist mit seiner Einschätzung nicht allein. Bereits letzte Woche haben drei andere europäische Länder haben die Pandemie für beendet erklärt: die Niederlande, Dänemark und das britische Königreich. Das heisst: Keine Masken mehr, Abstandsregeln weg, der fixe Büroplatz im Wohnzimmer ist Geschichte. Das gilt für alle, nicht nur für die Geimpften. (SDA/koh)