Wer kein Radio oder keinen Fernseher hat, auch keinen Computer mit Internetzugang, kein Smartphone oder Tablet und kein Autoradio, konnte sich bisher über einen «Opt out»-Antrag von der Serafe-Gebühr befreien. Diese Möglichkeit endet nun nach einer Übergangsfrist von fünf Jahren, wie das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilt.
Damit müssen schweizweit alle die Radio/TV-Empfangsgebühr bezahlen. Befreit bleiben gemäss dem Bundesamt für Kommunikation (Bakom) nur noch Haushalte von Ergänzungsleistungsbeziehern, Diplomatinnen und Diplomaten oder Taubblinden.
Rund 7000 zusätzliche Gebührenzahler
Gemäss dem Tätigkeitsbericht 2022 der Serafe AG waren Ende des vergangenen Jahres schweizweit 7833 Haushalte von den Empfangsgebühren befreit worden. Aktuellere Daten waren im Dezember 2023 noch nicht verfügbar. In den Vorjahren waren es noch weniger Haushalte gewesen, die vom Opting-Out Gebrauch machten: Im Jahr 2021 waren es 5065, anno 2020 deren 4725, und 2019 waren es 6901 abgabebefreite Haushalte.
Das Bakom rechnet mit rund 7000 Haushalten, die neu abgabepflichtig werden. Das entspreche zusätzlichen Einnahmen von rund 2,2 Millionen Franken.
Die Zahlen beziehen sich auf alle akzeptierten Anträge. Abgelehnte Anträge oder bei Kontrollen sanktionierte Haushalte fallen aus der Statistik heraus. Zwischen Januar 2019 und Dezember 2022 habe das Bakom bei 1463 Haushalten kontrolliert, ob die Voraussetzungen für eine Abgabebefreiung erfüllt waren. In 174 Fällen musste ein Strafbescheid im Zusammenhang mit dem Opting-Out erlassen werden.
In der Schweiz zahlt jeder Haushalt eine Gebühr von aktuell 335 Franken pro Jahr, mit der das Schweizer Radio und Fernsehen sowie andere Stationen finanziert werden. Auch Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als einer halben Million bezahlen eine Gebühr. Aktuell läuft allerdings eine Initiative, die Unternehmen ganz von der Gebühr befreien will. (SDA/rae)