Wird der befürchtete Stromengpass doch nicht so schlimm wie befürchtet? Experten gehen davon aus, dass wir in der Schweiz schon in ein, zwei Jahren wieder genug Pfuus haben. Und sich die Energiekrise in Luft auflöst. Nicht so Markus Blocher (51), CEO der Chemiefirma Dottikon ES. «Wir werden 15 Jahre lang im Winter zu wenig Strom haben», sagt er der «NZZ».
Deshalb macht er Ernst und setzt verschiedenste Massnahmen um, um Strom zu sparen. So wird die Beleuchtung des Fabrikgeländes nach Arbeitsschluss möglichst schnell heruntergeschraubt. Nur die Tanklager werden aus Sicherheitsgründen noch beleuchtet. Der Rest des Geländes ist stockdunkel, wie die «NZZ» schreibt.
Auch Angestellte zum Sparen angehalten
Für die Zeitung ist klar: Markus Blocher ist der grösste Stromsparer der Schweiz. Das grosse Logo am Turm der Fabrik? Dunkel. Der Schriftzug an der Pforte? Dunkel. Damit nicht genug: Blocher fordert auch seine 700 Angestellten zum konsequenten Stromsparen auf. In einer internen E-Mail gibt der Offizier der Armee dem Personal den Tarif durch.
Seine Forderungen: Treppensteigen statt Lift fahren, konsequentes Lichterlöschen sowie Ausschalten von Klimaanlagen. Private Ventilatoren, Elektro-Öfeli und Kühlschränke sind untersagt. Genauso wie das Benutzen des Lifts. Das ist nur noch für Menschen mit Beeinträchtigungen – und für Warentransporte – erlaubt. Laut der «NZZ» kommt Blochers «Liftverbot» gar nicht gut an.
223 Stunden Strom vom Generator
Blocher rechnet damit, dass die Energiekrise noch länger andauert. Und das hätte Folgen für die Produktion. Bis einzelne Wirkstoffe produziert werden, kann es bis zu 18 Monate dauern. Das hätte fatale Folgen für Patienten, die auf lebensrettende Medikamente angewiesen sind. Deshalb hat Blocher in Notstromaggregate investiert. Sie können bis zu 233 Stunden lang Strom erzeugen. (pbe)