Kapitalerhöhung ist geglückt
4-Milliarden-Notgroschen für die Credit Suisse

Die Credit Suisse hat die Kapitalerhöhung abgeschlossen, die Aktien legen zu. Trotzdem bleibt noch viel zu tun, bis der grosse Umbau abgeschlossen sein wird. Grosse Sprünge an der Börse sind deswegen nicht zu erwarten.
Publiziert: 09.12.2022 um 21:32 Uhr
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Die Kapitalerhöhung der Credit Suisse ist geglückt.
Foto: keystone-sda.ch

Es ist ein erster Meilenstein für die Credit Suisse auf dem langen Weg in eine profitable Zukunft: Fast alle neuen Aktien der CS haben Abnehmer gefunden. Damit ist die Kapitalerhöhung geglückt, und die Bank kommt an vier Milliarden Franken frisches Kapital. Die Zeichnungsquote von 98,2 Prozent bedeutet aber nicht, dass alle Altaktionäre mit grosser Begeisterung mitgemacht haben. Im Gegenteil. «Es gab einen regen Handel mit den Bezugsrechten», erklärt Andreas Venditti (50), Analyst bei der Bank Vontobel: «Vor allem für Hedgefonds, die auf fallende Kurse bei der CS gesetzt haben, ist die Rechnung aufgegangen.»

Was den sogenannten Shortsellern in die Hände gespielt hat: All die Gerüchte über die katastrophale Schieflage der Bank, die im Herbst die Runde gemacht haben. Als die Bank dann noch die Abflüsse von Kundengeldern kommunizierte, geriet der Aktienkurs erneut ins Rutschen – ein gefundenes Fressen für die Hedgefonds. Diese konnten Aktien und Bezugsrechte von frustrierten Altaktionären erwerben und sich so günstig mit CS-Aktien eindecken.

Durchstarten wird die Aktie trotzdem nicht

Die neuen CS-Aktien sind an der Börse gesucht. Der Kurs hat sich deutlich vom Allzeittief von 2.65 Franken entfernt, ist wieder über die Marke von drei Franken geklettert, schliesst mit 6,76 Prozent im Plus. Durchstarten wird die Aktie deswegen aber nicht. Venditti sieht das Kursziel für die CS bei 3.50 Franken. «Um die Abflüsse von Kundengeldern zu stoppen, muss die Bank vermögenden Kunden bei Gebühren oder Zinskonditionen weit entgegenkommen», sagt er. Das Problem: «Sind die Gebühren erst einmal gesenkt, ist es enorm schwierig, diese später wieder anzuheben.» Das sei eine der Erfahrungen, die die UBS nach der Finanzkrise machen musste.

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Nicht nur Geld, das abfliesst, schmälert die Ertragsbasis der Bank, sondern eben auch tiefere Gebühren. Gut möglich, dass die CS noch während des geplanten Umbaus weiter an der Kostenschraube drehen muss. Immerhin hat die Bank auch dank der Kapitalerhöhung im Moment genügend Spielraum bei Kapital und Liquidität, um all die vielen Schritte auf dem Weg zur neuen Credit Suisse abzuarbeiten.

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