5,8 Milliarden Franken
Nationalbank schreibt im zweiten Quartal deutlich weniger Gewinn

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im zweiten Quartal einen Gewinn von 5,8 Milliarden Franken erzielt. Im Vergleich mit dem ersten Quartal fällt der Gewinn damit deutlich tiefer aus. Schuld ist unter anderem der Goldkurs.
Publiziert: 30.07.2021 um 07:34 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2021 um 08:39 Uhr
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SNB-Chef Thomas Jordan.
Foto: keystone-sda.ch
Sarah Frattaroli

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) erzielt im zweiten Quartal einen Gewinn von 5,8 Milliarden Franken. Im Vergleich zum ersten Quartal fällt der Gewinn damit geradezu mickrig aus: In den ersten drei Monaten des Jahres hatte die SNB noch ein Rekordplus von 37,7 Milliarden erzielt. Für das gesamte erste Halbjahr resultiert damit ein Gewinn von 43,5 Milliarden Franken.

Auch wenn das zweite Quartal deutlich schwächer ausfiel als das erste: Insgesamt steht der Gewinn im ersten Halbjahr 2021 im langjährigen Vergleich gut da. Im ersten Halbjahr 2020 etwa gab es einen Gewinn von weniger als einer Milliarde Franke. Damals hatte der Ausbruch der Corona-Pandemie aufs Ergebnis gedrückt.

Goldpreis drückt das Ergebnis

Über das gesamte erste Halbjahr 2021 betrachtet, erzielte die SNB vor allem mit ihren Fremdwährungspositionen hohe Gewinne. Beim Gold hingegen resultierte ein Verlust von 1,4 Milliarden Franken. Die SNB hat weder Gold zu- noch verkauft. Doch der Goldpreis entwickelte sich in den letzten sechs Monaten negativ.

Auf den Frankenpositionen erzielte die Notenbank ein Plus von 0,6 Milliarden, das im Wesentlichen aus den Negativzinsen auf Girokontoguthaben resultierte.

Die SNB betonte wie üblich, dass ihr Ergebnis überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen und Kapitalmärkte abhängig ist. Starke Schwankungen seien deshalb die Regel und Rückschlüsse vom Zwischenergebnis auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich.

Hoher Franken sorgte in vergangenen Jahren für Verluste

Im Gesamtjahr 2020 etwa erzielte die SNB trotz Corona am Schluss einen Gewinn von knapp 21 Milliarden Franken, nachdem es im ersten Quartal wegen des coronabedingten Einbruchs an den Finanzmärkten noch einen Verlust von 38 Milliarden abgesetzt hatte. 2019 betrug der Gewinn gar knapp 49 Milliarden Franken.

Es gibt aber auch Jahre mit hohen Verlusten, was jeweils vor allem mit einer schwachen Börsenentwicklung oder einem sehr starken Franken zu tun hat. 2018 oder 2015 etwa waren solche Jahre: Da mussten die hiesigen Währungshüter Verluste von knapp 15 Milliarden bzw. von über 23 Milliarden ausweisen.

Angesichts der zuletzt hohen Gewinne der SNB haben die Begehrlichkeiten zugenommen. Aus der Politik kamen Forderungen, die Gewinne der Nationalbank sollten für die Sanierung der AHV oder zur Stärkung der Pensionskassen eingesetzt werden. Namentlich die Einnahmen der SNB aus den Negativzinsen sollten in die AHV fliessen, hiess es. (SDA/sfa)

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