Wegen Listerien-Gefahr warnen gleich vier unterschiedliche Detailhändler vor dem Verzehr von gewissen Fertigsalaten. Allein die Migros lanciert einen Rückruf für sieben Fertigmischungen in Plastiksack oder durchsichtiger Box. Betroffen ist unter anderem eine grosse Charge des beliebten M-Budget-Mischsalats.
Die Produkte stammen alle aus einer Hand, wie mit dem Rückruf herauskommt. Sie werden von der Josef Müller Gemüse AG aus Hünenberg ZG fabriziert. Das Unternehmen gehört zu den grössten Abfüllern von Fertigsalaten. Zehntausende Salatköpfe werden hier verarbeitet, vermischt, abgepackt.
In der Chefetage rauchen derzeit aber die Köpfe. Ein Krisen-Team ist gebildet. Die Rückrufaktion von Migros und den Discountern Denner, Aldi und Lidl ist ein Desaster. Schuld ist der Mais. Er stammt aus der Schweiz. Bei einer Kontrolle wurden krankheitserregende Listerien festgestellt.
Gleicher Mais, anderer Preis
Die Rückrufaktion zeigt auch: Die Händler verkaufen fast identische Produkte zu ganz unterschiedlichen Preisen. Beispiel Migros: Der zurückgerufene M-Budget-Salat kostet 71 Rappen auf 100 Gramm. Die Produkte von «Anna's Best» dagegen schaffen es auf das Doppelte und mehr. Der Mais in den beiden Produkten aber ist der gleiche.
«Preisunterschiede können mehrere Gründe haben», sagt ein Sprecher der Firma. «In erster Linie natürlich durch das unterschiedliche Gewicht oder die unterschiedlichen Mengen eines jeden Salats, zweitens durch unterschiedliche Zutaten innerhalb der Rezepte der Salate.»
Ausserdem gebe es «je nach Art und Umfang auch Verpackungsunterschiede, die sich auf den Preis für das Gesamtprodukt auswirken.»