Die Corona-Pandemie setzt der Fahrzeugindustrie massiv zu. Wichtige Automärkte sind eingebrochen, Produktionswerke der Autobauer waren zeitweise geschlossen, die Nachfrage sehr gering.
Jetzt trifft es ein Tochter-Unternehmen eines Autozuliefergiganten mit US-amerikanischen Wurzeln in der Schweiz. In Steinach SG müssen 259 Produktionsarbeiter zittern. Ihnen droht der Jobverlust. Der Industriekonzern TE Connectivity denkt darüber nach, das Werk zu schliessen, schreibt das St. Galler Tagblatt. Entlassungen liessen sich kaum vermeiden, damit Wettbewerbsfähigkeit und der Fortbestand in Europa sicher sind.
«Das Verfahren ist ergebnisoffen»
Donnerstag Nachmittag wurden die Mitarbeiter informiert, dass ein Konsultationsverfahren eröffnet wurde. «Das Verfahren ist ergebnisoffen», sagt Alexander Filz, Sprecher des Unternehmens. Von einer Schliessung will er nicht reden. Im August läge das Ergebnis vor. Ziel ist eine Lösung, um den Standort aufrechtzuerhalten. Auch Lösungsvorschläge der Mitarbeitenden bis Ende Juli sind gefragt.
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Schon vor der Corona-Krise lief nicht alles glatt. Probleme seien beispielsweise der geografische Ort. Wachstumsmärkte gebe es in Asien, Osteuropa und den USA, kürzere Lieferwege seien gefragt, so Filz. TE Connectivity in Steinach stellt Steckverbindungen zwischen Kabeln und Autos her. Doch auch die Nachfrage der hergestellten Teile sinkt. Der Standort Steinach muss deshalb überprüft werden.
Der Konzern TE Connectivity ist global aktiv, weltweit werden 80'000 Mitarbeiter beschäftigt. Der Hauptsitz der Firma liegt in Schaffhausen.
Zweite Kündigungswelle
Bereits August letzten Jahres wurden 50 Stellen gestrichen. Jetzt folgt der nächste Personalabbau. Die 37 Mitarbeiter der Administration soll die Kündigungswelle aber nicht treffen.
Steinachs Gemeindepräsident, Michael Aebisegger (49), ist fassungslos. «Ich würde mir wünschen, dass während des Konsultationsprozesses eine Lösung gefunden wird», sagt Aebisegger. Eine Schliessung beträfe nicht nur Steinach, sondern wegen der Grösse der Firma die gesamte Region, befürchtet er.