Job-Perspektive dank Blick
LKW-Fahrerin Daniela Hauri (37) erlebt Welle der Solidarität

Seit über drei Jahren sucht Daniela Hauri eine neue Festanstellung. Sie fasst sich ein Herz und erzählt ihre Geschichte im Blick. Das Resultat: Eine neue Perspektive.
Publiziert: 10.08.2021 um 17:44 Uhr
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Daniela Hauri erzählt ihre Geschichte unter Pseudonym – und macht vielen Mut.
Foto: Siggi Bucher

Das Wunschkind war da, der Traumjob aber weg: Die LKW-Fahrerin Daniela Hauri* (37) hat direkt nach dem Mutterschaftsurlaub die Kündigung erhalten. Seither versucht sie, Job und Familie unter einen Hut zu bringen. Eine schwierige Aufgabe. Sie findet keine Festanstellung und erlebt immer wieder diskriminierende Situationen bei Bewerbungen.

Seit über drei Jahren dauert der Zustand an. Nach vielen Enttäuschungen fasst sich Hauri ein Herz und legt ihre Geschichte im Blick offen. Unter Pseudonym. Sie will niemanden anschwärzen. Weder ihren alten Arbeitgeber noch sonst jemanden. Sie möchte einzig auf die Situation von jungen Müttern aufmerksam machen.

Nicht nur Frauen ab 50 hätten es schwer auf dem Arbeitsmarkt, sagt sie. Jüngere mit Kindern, allen voran Alleinerziehende, hätten teilweise «keine Chance», so die LKW-Fahrerin und gelernte KV-Frau.

Welle der Solidarität

Hauri ist anpackend, erzählt frei von ihrer Biografie und von ihrem Werdegang. «Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und war mir nie zu schade, die Hände dreckig zu machen», sagt sie.

«Ich habe immer gedacht, es sei kein Problem, wieder einen Job zu finden. Aber es ist sehr hart für eine junge Mutter, ganz besonders in einer Männerbranche.»

Der Artikel löst eine Welle der Solidarität aus. Mehrere Arbeitgeber melden sich bei Blick.

«Sehr schwierig als Frau»

«Ein super Feedback», freut sich die junge Mutter. Sie packt die Gelegenheit beim Schopf und meldet sich bei den potenziellen Arbeitgebern, obschon sie in den Ferien ist. Das Resultat: Ein erstes Vorstellungsgespräch ist geführt, ein weiteres aufgegleist, andere folgen vielleicht noch.

Hauri ist auch bei den Leserinnen auf grosses Echo gestossen. «Dass man sich als Frau vor dem Chef schämen muss, wenn man schwanger wird, geht überhaupt nicht», schreibt Verena Studer.

«Als Frau ist es sehr schwierig, alles unter einen Hut zu bringen», sagt auch Renate Weingart. Sie habe ebenfalls das Lastwagenbillett, aber könne wegen der Mutterpflichten natürlich «unmöglich» um 5 Uhr mit der Arbeit beginnen.

* Name geändert

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