Job, Krankenkasse, hohe Preise
Deutsche Zeitung lästert über die Schweiz

Lange haben viele Deutsche von einer Stelle in der Schweiz geträumt. Die hohen Löhne und das stabile wirtschaftliche Umfeld haben sie angelockt. Nun kommt die Schweiz in einem Zeitungsartikel aber ganz schlecht weg.
Publiziert: 21.07.2022 um 16:44 Uhr
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Aktualisiert: 22.07.2022 um 15:07 Uhr
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Die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland im Naherholungsgebiet Lange Erlen bei Basel – hier während des Lockdowns.
Foto: keystone-sda.ch

Die Schweiz galt lange Jahre für deutsche Arbeitnehmer als Paradies schlechthin. Sichere Jobs, ein guter Lohn und erst noch höchst angenehme Lebensbedingungen lockten Tausende Deutsche in die Schweiz. Der Trend flacht derzeit etwas ab, weil Fachkräfte auch in Deutschland gesucht sind. Und viele Deutsche deshalb – zu besseren Konditionen als zuvor – in der Heimat bleiben.

Zudem wird vermehrt Kritik am Leben und Arbeiten in der Schweiz laut. Zu diesem Schluss kommt zumindest, wer den Artikel «Geld ist nicht alles: Fünf Gründe, nicht in der Schweiz zu arbeiten» im «Südkurier» liest.

Man soll bloss nicht krank werden, heisst es da. Der Grund: Der Selbstbehalt der Krankenkassen, der sich in der Regel auf 2000 Franken belaufe. Stimmt so nicht, die tiefste Franchise liegt bei 300 Franken. Man solle sich jeden Arztbesuch gut überlegen, weil die Ärzte in der Schweiz teuer seien.

Überstunden selbstverständlich

Damit nicht genug: Man soll sich von den hohen Löhnen nicht blenden lassen, heisst es im Bericht. Als Angestellter habe man nur 20 Ferientage und weniger Feiertage als in Deutschland. Die 40-Stunden-Woche könne man sowieso vergessen. Viele Arbeitgeber würden Überstunden zudem als Selbstverständlichkeit ansehen.

Natürlich kommen auch die teuren Preise etwa für einen Teller Spaghetti zur Sprache. Oder die im Vergleich zu Deutschland schlechteren Bedingungen in Sachen Mutterschaftsurlaub. Wer einen Krippen-Platz benötige sei im Monat schnell mehrere Tausend Franken los. Der Autor – ein Schweizer – kommt darum zum Schluss: «Die Familienplanung sollte abgeschlossen sein.»

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Lieber beim Hochdeutschen bleiben

Und wie siehts mit dem Schweizerdeutschen aus? «Das ist eine Sprache, die Ihnen nirgendwo sonst auf der Welt weiterhelfen wird. Sie können sich damit nicht in Ostasien oder Südamerika verständigen, und selbst in den anderen Teilen der Schweiz hilft sie oft nicht weiter», heisst es im Bericht. Also lieber beim Hochdeutschen bleiben.

Auch Schweizer Grosskonzerne bekommen noch eins auf den Deckel. «Einige Schweizer wachsen mit der Gewissheit auf, dass der Rest der Welt nur dazu existiert, ihnen etwas wegzunehmen. Und das in einem Land, dessen Wohlstand vor allem darauf beruht, dass es sich viele Konzerne dort gemütlich gemacht haben, ihre nicht immer sauberen Geschäfte aber lieber woanders machen.» Im Zweifel soll man sich woanders nach einem Job umsehen. Oder diesen «Selbstbetrug» ertragen.

Na dann, willkommen im Paradies Schweiz! (pbe)

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