Die Impfbereitschaft in den Kantonen unterscheidet sich stark. Nirgends sind die Menschen gegenüber der Covid-Impfung skeptischer als im Kanton Obwalden. Vier von zehn Obwaldnerinnen und Obwaldner lehnen den Impfstoff ab. Das zeigt eine exklusive Auswertung des Forschungsinstituts Sotomo, die dem «Tages-Anzeiger» vorliegt.
Im Kanton Appenzell Innerrhoden wollen sich 35 Prozent nicht impfen lassen – der zweithöchste Wert. Schweizweit lehnen 22 Prozent eine Corona-Impfung ab. Am impffreudigsten zeigen sich die Bewohnerinnen und Bewohner von Schaffhausen: Nur 14,5 Prozent der Leute lehnen dort eine Impfung ab.
Städter halten hin
In städtischen Kantonen wie Basel-Stadt, Zürich, Aargau oder Genf ist die Impfbereitschaft tendenziell höher als in ländlichen. Das überrascht Fachleute nicht. Sie vermuten, dass die verbreitete Skepsis mit der geringeren Betroffenheit der Landbevölkerung in der Pandemie zusammen hängen könnte. Nur 15 Prozent aller Städterinnen und Städter lehnen die Impfung ab.
Die Umfrage zeigt auch: Junge Frauen zögern am häufigsten sich piksen zu lassen. Jede dritte Frau zwischen 15 und 34 Jahren will sich nicht impfen lassen. Die Angst, die Impfung könne unfruchtbar machen, sei noch immer weit verbreitet. Das Bundesamt für Gesundheit BAG versucht den Frauen die Angst zu nehmen. «Das ist ebenso unsinnig wie falsch», sagt Claire-Anne Siegrist, Direktorin des Zentrums für Vakzinologie der Universität Genf im BAG-Video.
Junge sind eher skeptisch
Schliesslich gibt es auch einen Generationengraben. Knapp 30 Prozent der unter 45-Jährigen wollen sich nicht impfen lassen. Dieser Anteil sinkt mit zunehmendem Alter. Bei den über 75-jährigen sind es nur noch 7 Prozent, die eine Corona-Impfung ablehnen. (gif)