Je schöner das Wetter, desto teurer das Ticket
Erste Skigebiete ändern den Preis mehrmals am Tag

Viele Berggebiete passen ihre Preise der Nachfrage an. Bei gutem Wetter und hoher Nachfrage steigen die Preise. Wer früh sein Skiticket bucht, hat oftmals bessere Chancen auf ein günstiges Erlebnis.
Publiziert: 31.12.2023 um 14:02 Uhr
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Aktualisiert: 31.12.2023 um 18:14 Uhr
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Das schöne Wetter und die Feiertage ziehen zur Zeit viele auf die Pisten.
Foto: Keystone

Schönstes Wetter, freie Tage und Schnee: Kein Wunder sind die Skigebiete diese Tage voll wie selten. Doch genau jetzt dürften viele begeisterte Schneesportler tief in die Taschen greifen müssen fürs Billett am Skilift. 

Denn bei mehr als der Hälfte der grossen Schweizer Skigebiete gelten anstelle fester Preise sogenannte dynamische Preise. Gemäss Recherchen der «Sonntagszeitung» passen die meisten von ihnen die Preise wöchentlich oder täglich an. 

In Zermatt beispielsweise werden mehrere Male pro Tag im Abstand von wenigen Stunden die Preise geändert. Das heisst konkret: Wer heute einen Tagespass für morgen kauft, könnte am Vormittag einen anderen Preis als am Nachmittag dafür zahlen. 

Bei hoher Nachfrage steigen die Preise

Auch im Walliser Skigebiet Belalp variieren die Preise ebenfalls innerhalb eines Tages, wenn man sein Ticket drei oder mehr Tage vor dem Skifahren kauft. Voraussetzung für eine Anpassung sei, dass innerhalb weniger Stunden die Nachfrage stark ansteige, sagt Mario Gertschen, Geschäftsführer der Belalp-Bahnen der «Sonntagszeitung». 

Die Berner Firma Pricenow beliefert Skigebiete wie Engadin-St. Moritz, Laax, Verbier, Adelboden-Lenk, Engelberg-Titlis oder die Aletsch-Arena mit Software für die Berechnung dynamischer Preise.

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Dabei nutzt das System künstliche Intelligenz. Der Algorithmus berechnet die erwartende Nachfrage und das Wetter. Damit und mit weiteren Daten, etwa der Verkäufe der vergangenen Jahre, der Bettenauslastung im Skiort, erstellt das System für jeden Tag Verkaufsprognosen. Wenn für einen Tag bereits viele Skipässe verkauft wurden, erhöht das System die Preise stärker, als wenn die Verkäufe stocken. 

So kostete am Sonntagmittag ein Tagespass für einen Erwachsenen in Zermatt am 1. Januar 102 Franken. Am Montag 7. Januar gibts dasselbe Ticket acht Franken günstiger. 

Konsumentenschutz ist unzufrieden

Die meisten Bergbahnen empfehlen, dass sich darum das Frühbuchen lohnt. Denn die Preise würden tendenziell bis zum Gültigkeitstag steigen, aber sicher nicht mehr sinken.

Die Stiftung für Konsumentenschutz hat dynamische Preise wiederholt als intransparent kritisiert. «Solche Modelle sind sehr intransparent. Familien können nicht mehr richtig budgetieren, wie viel ein Skitag kostet, und müssen teilweise das Anderthalb- bis Zweifache bezahlen», sagte Sara Stalder, Geschäftsführerin Stiftung für Konsumentenschutz, schon vergangenen Winter zu Blick. Auch kaschiere dieses Modell Preiserhöhungen. (sie) 

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