Italiens Kampf gegen Touristen-Flut
Neue Knallhart-Regeln in den Cinque Terre

Wer in die Cinque Terre wandert, der muss sich an neue Regeln gewöhnen. Gewisse Wege darf man nur noch in einer Richtung begehen. Auch im Zug zahlen Touristen den doppelten Tarif.
Publiziert: 29.04.2024 um 19:28 Uhr
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Aktualisiert: 01.05.2024 um 11:20 Uhr
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Die Cinque Terre führen Beschränkungen auf Wanderwegen ein.
Foto: AFP

Italien bittet die Touristen so richtig zur Kasse! Venedig ist dabei vorgeprescht. Reisende müssen neu 5 Euro bezahlen, wenn sie die berühmte Altstadt besuchen wollen. Nur noch mit einem QR-Code auf dem Handy kann man den Markusplatz oder die Rialtobrücke besuchen. Das Chaos war vorprogrammiert. Und prompt: Schon am ersten Tag stauten sich Touristen ohne Ticket in den Gassen der Lagunenstadt.

Nun zieht die Cinque Terre nach, wie der «Standard» berichtet. Die fünf Nachbargemeinden an der ligurischen Küste leiden seit Jahren unter den Touristenmassen, die Tag für Tag anreisen. Für ein hippes Selfie oder einen Espresso vor malerischer Kulisse. Bei Schweizerinnen und Schweizern ist die Region sehr beliebt. Es gibt keinen direkteren Zugang zum Meer. Zudem lockt die Gegend mit gut ausgebauten Wanderwegen.

Tief abfallende Klippen

Auf dem bekanntesten Weg, der Küstenwanderung entlang der Riviera zu den fünf Dörfern Monterosso, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore, gilt neu Einbahn. Von 9 bis 14 Uhr dürfen Wanderer den «Sentiero Azzurro» zwischen Monterosso und Vernazza nur noch in einer Richtung begehen. Laut den Behörden geht es vor allem um die Sicherheit. Der schmale Weg führt an diversen Stellen über tief abfallende Klippen.

Kontrolliert werden die Touristen zu Beginn des Teilstückes. An den speziell dafür eingerichteten Posten schauen die Kontrolleure auch, ob die Wanderer gutes Schuhwerk tragen. Zudem wollen sie den Ortsunkundigen auch andere Routen empfehlen. Und so dafür sorgen, dass sich die Touristen besser auf die ganze Gegend verteilen. Die neue Einbahnregelung gilt vorerst für 19 Tage im Jahr, an denen besonders viele Besucher erwartet werden.

Touristen zahlen den doppelten Tarif

Viele der Touristen reisen mit dem Zug an. Dort werden sie künftig stärker zur Kasse gebeten. Bahntickets werden in der Hochsaison teurer. An Wochenenden, Feiertagen und in den Sommerferien zahlen Reisende doppelt so viel für Fahrt zwischen den Dörfern wie bis anhin. Das Zugticket für die sechs Kilometer lange Strecke zwischen Riomaggiore und Manarola gibts neu für zehn Euro. Früher hat es noch fünf Euro gekostet. Einheimische bezahlen weiterhin den alten Tarif. Wie diese Preiserhöhung bei den Touristen ankommt, wird sich weisen. (pbe)

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