Erst vor einer Woche sackte der Aktienkurs des Schweizer Unterhaltungselektronik-Konzerns Logitech deutlich ab. Grund war der schnelle Abgang von CEO Bracken Darrell.
Nach einer Stabilisierungsphase erlitt der Logitech-Aktienkurs am gestrigen Mittwoch nochmals einen Rückgang um über 2 Prozent, zwischenzeitlich gar um 3,6 Prozent. Der Grund dürfte mit den Enthüllungen des britischen Journalisten David Pogue zusammenhängen. Dieser zeigte, dass für die Steuerung des Tauchboots Titan der Firma Ocean Gate, nach dem aktuell fieberhaft gesucht wird, ein einfacher Gamecontroller des Typs F710 der Schweizer Firma Logitech verwendet wird. Bilder des Controllers tauchten in den Medien und sozialen Netzwerken auf - wohl auch auf den Smartphones und Tablets der Logitech-Anleger.
Zeigen wollte Pogue damit allerdings vor allem, dass das Tauchboot von Oceangate mit einfachsten Mitteln konstruiert ist. Der Controller von Logitech kostet gerade mal zwischen 30 und 40 Franken. Gleichzeitig werden andere Elemente des Tauchboots bemängelt, etwa die Verwendung von Baurohren als Ballast oder von Lichtern des Herstellers Camperworld. In schrägem Gegensatz der Preis für die Reise zum Titanic-Wrack: stolze 250'000 Dollar.
Die Angst vor Klagen geht um
Doch was sind die Gründe für das Börsentief? Logitech ist natürlich nicht im Geschäft mit Ausrüstung von Tiefsee-Tauchbooten. Hinzu kommt: Noch ist völlig unklar, ob der Gamecontroller etwas mit dem Unfall zu tun hat.
Auch wenn im Hinterkopf einiger Anleger vielleicht die Sorge um die Beständigkeit der Logitech-Geräte oder auch um mögliche Klagen nach dem Drama reinfunkt – in erster Linie handelt es sich beim Börsentief des Schweizer Herstellers wohl um eine rein emotionale Reaktion.
Der beste Hinweis darauf: Schon heute Donnerstag notiert die Aktie wieder leicht im grünen Bereich.