«Bei einer Panik-Attacke beginnt man zu hyperventilieren»
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Survival-Experte zum U-Boot:«Bei einer Panik-Attacke beginnt man zu hyperventilieren»

Survival-Experte erklärt
So kämpfen die U-Boot-Insassen jetzt ums Überleben

Ein U-Boot mit fünf Personen an Bord ist auf dem Weg zum Titanic-Wrack verschwunden – ihr Zustand ist ungewiss. Experte Gion Saluz erklärt, was für die verschollenen Personen jetzt überlebenswichtig sein kann.
Publiziert: 21.06.2023 um 14:47 Uhr
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Aktualisiert: 23.06.2023 um 07:15 Uhr
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Überlebensexperte Gion Saluz (44) erklärt, wie man in dunklen, verlassenen Räumen überleben kann.
Janine Enderli

Es ist ein Wettlauf mit der Zeit, der sich im Atlantischen Ozean gerade abspielt: Das auf dem Weg zur Titanic vermisste Touristen-U-Boot mit fünf Menschen an Bord wurde noch immer nicht gefunden. Im U-Boot von der Grösse eines Minivans ist es dunkel und eng. Darin festzustecken: eine Horrorvorstellung.

Der renommierte Survival-Guide und Ausbilder von Survival Guides Gion Saluz (44) von Swiss-Survival-Training erklärt, mit welchen Verhaltensweisen sich die Passagiere am Leben halten können.

Auf keinen Fall in Panik geraten

«Priorität hat jetzt, den Sauerstoffverbrauch so gering wie möglich zu halten. Im Kopf müssen die Männer geistig fit bleiben», sagt er zu Blick. In engen, dunklen Räumen können bei Menschen schnell Angst- und Panikattacken auftreten. Dies könne in diesem Fall schwerwiegende Folgen haben. «Die Insassen dürfen auf keinen Fall hyperventilieren, dadurch verbrauchen sie zu viel Sauerstoff», erklärt Saluz.

Gerade beim 19-jährigen Expeditionsteilnehmer könne dies zum Thema werden. «Er hat sich diesen Ausflug wahrscheinlich völlig anders vorgestellt und noch das ganze Leben vor sich.» Hier sei es die Aufgabe des Crewmitglieds und des Profitauchers, beruhigend auf die restlichen Passagiere einzuwirken.

Die Kälte in solch menschenfeindlicher Umgebung dürfe ebenfalls nicht unterschätzt werden. Sie könne auch zur Panik beitragen. Hier können Muskelanspannungsübungen und Atemtechniken Abhilfe schaffen. «Das ist natürlich leichter gesagt als getan.»

Nahrung ist derzeit vernachlässigbar

Die Nahrung sei in krassen Ausnahmesituationen oft vernachlässigbar. Fälschlicherweise werde oft angenommen, fehlendes Essen sei das grösste Problem. «Wir können jedoch rund drei Tage ohne Wasser und drei Wochen ohne Nahrung überleben», sagt der Experte. Befänden sich die Insassen an der Wasseroberfläche, könnte die Nahrung natürlich irgendwann zum Problem werden – doch momentan stelle sich diese Frage noch nicht.

In Bewegung bleiben müssten die Insassen nicht. Darauf könne in der momentanen Situation verzichtet werden: «Wenn sie keinen Sauerstoff und Nahrungsmittelmangel hätten, wäre dies anders.» Im Moment gehe es hauptsächlich darum, sorgfältig mit der Energie zu haushalten und den Prozess des Sauerstoffverbrauchs zu verlangsamen.

Insgesamt schätzt Saluz die Überlebenschancen der Insassen als relativ schlecht ein. «Man muss mit dem Schlimmsten rechnen und das Beste hoffen».

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