Interpol fahndete nach ihm
Meistgesuchter Kryptobetrüger (31) in Montenegro verhaftet

Der Südkoreaner Do Kwon, einer der weltweit meistgesuchten mutmasslichen Wirtschaftskriminellen, wurde festgenommen. Nachdem er letztes Jahr den Kryptomarkt an den Abgrund gebracht hat, wurde gegen ihn ermittelt. Ihm wird «milliardenschwerer Betrug» vorgeworfen.
Publiziert: 24.03.2023 um 03:09 Uhr
|
Aktualisiert: 24.03.2023 um 08:39 Uhr
1/4
Der südkoreanische Kryptounternehmer, Do Kwon, wurde verhaftet. Er war wahrscheinlich einer der meistgesuchten Wirtschaftskriminellen weltweit.
Foto: Bloomberg via Getty Images

Er war wahrscheinlich einer der meistgesuchten Wirtschaftskriminellen auf dem Globus – jetzt wurde er verhaftet. Die Rede ist von Kryptowährungs-Unternehmer Do Kwon (31) aus Südkorea.

Seit er im Mai 2022 den Kryptomarkt an den Abgrund gebracht hat, wurde gegen ihn ermittelt. Der Zusammenbruch seines Start-ups Terraform Labs hatte im vergangenen Jahr rund 40 Milliarden Dollar Anlegerkapital vernichtet und die globalen Kyptomärkte erschüttert.

Nach monatelanger Suche konnte der flüchtige Geschäftsmann nun offiziellen Angaben zufolge in Montenegro verhaftet werden. Die montenegrinische Polizei habe Kwon «mit gefälschten Dokumenten» am Flughafen in Podgorica festgenommen, erklärte Innenminister Filip Adzic am Donnerstag über den Onlinedienst Twitter.

Er wurde in 195 Staaten gesucht

Mit der Festnahme des 31-jährigen Do Kwon ist einer der meistgesuchten mutmasslichen Kryptobetrüger in Gewahrsam der Polizei. Do Kwon war der CEO und Mitgründer eines Start-ups namens Terraform Labs mit Sitz in Singapur, das die Kryptowährungen TerraUSD und die Schwesterwährung Luna herausgab. Beide implodierten im Mai 2022, Terraform Labs ging pleite und Do Kwon setzte sich ab.

Südkorea hatte Interpol im September angerufen, um Kwon zur weltweiten Fahndung in 195 Interpol-Mitgliedsstaaten ausschreiben zu lassen. Im Zusammenhang mit der Pleite von Terraform Labs werden er und fünf weitere Personen gesucht. Die US-Börsenaufsicht (SEC) wirft dem Südkoreaner «einen milliardenschweren Betrug» vor.

Terraform Labs bot TerraUSD als sogenannte «Stablecoin» an. Stablecoins sind eigentlich an stabile Vermögenswerte wie den Dollar gekoppelt, um drastische Kursschwankungen zu verhindern. TerraUSD war jedoch über einen anderen bei manchen Stablecoins üblichen Mechanismus an die frei handelbare Schwesterwährung Luna gebunden.

Er brachte über 100 Millionen Dollar in der Schweiz in Sicherheit

Im Mai letzten Jahres stürzten die Kurse beider Währungen ins Bodenlose und vernichteten die Ersparnisse von Anlegern. Die südkoreanische Regierung leitete daraufhin Ermittlungen wegen des Crashs ein und liess den mittlerweile flüchtigen Do Kwon international zur Fahndung ausschreiben.

Zuletzt wurde auch die Schweiz mit dem Krypto-Unternehmer in Verbindung gebracht. So soll er seine Millionen unter anderem über eine Schweizer Bank, die nicht namentlich erwähnt wurde, in Sicherheit gebracht haben. Die Rede war von über 100 Millionen Dollar.

Kryptowährungen sind nach einer Reihe von Kontroversen und Skandalen zunehmend ins Visier der Aufsichtsbehörden auf der ganzen Welt geraten. Zuletzt sorgte der Konkurs der Kryptobörse FTX und seinem Schwesterunternehmen Alameda Research Ende vergangenen Jahres für Schlagzeilen. Durch den Zusammenbruch der beiden Firmen löste sich ein virtuelles Handelsgeschäft mit einem geschätzten Marktwert von 32 Milliarden Dollar in Luft auf.

Der Fall von FTX sowie der Untergang der beiden grossen Krypto-Geldgeber Silvergate und Signature in den USA inmitten einer Reihe von Bankenzusammenbrüchen hat enorme Zweifel an der langfristigen Lebensfähigkeit von Kryptowährungen geweckt und andere Plattformen, die auf dem Erfolg von Bitcoin und anderen digitalen Währungen aufbauen, unter Druck gesetzt. (AFP/dzc)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.