Innert Sekunden alle Whatsapp-Chats weg
So schützen Sie sich gegen den perfiden Whatsapp-Hack

Die jüngste Attacke von Hackern auf gewöhnliche Whatsapp-Nutzer zeigt: Private werden immer öfters Opfer von kriminellen Aktivitäten im Internet. Blick zeigt, wie Sie sich schützen können.
Publiziert: 28.07.2021 um 18:55 Uhr
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Mit einer neuen Masche versuchen Hacker an Whatsapp-Daten von Schweizerinnen und Schweizern zu kommen.
Foto: imago/xim.gs
Fabio Giger und Levin Stamm

Die jüngste Betrugsmasche auf der Chat-Plattform Whatsapp lässt aufschrecken. Mit einem simplen Trick gelangen Betrüger an jegliche Chatverläufe. Das funktioniert so: Der Hacker schreibt potenzielle Opfer über einen bereits gehackten Whatsapp-Account an – meist Accounts von Freunden oder Bekannten – und gibt an, ihnen aus Versehen einen Verifizierungscode gesendet zu haben.

Kurz zuvor versucht der Betrüger, sich auf dem Konto des Opfers anzumelden. Das Opfer erhält dadurch von Whatsapp einen Verifizierungscode per SMS oder E-Mail und leitet ihn wie gewünscht an den Betrüger weiter. Dieser kann sich nun in den Account seines Opfers einloggen, dessen Nachrichten lesen und weitere Leute betrügen.

Hohe Dunkelziffer

Der Verifizierungscode-Betrug ist nur eines von vielen Beispielen. Und illustriert einen Trend: Internet-Kriminelle haben es nicht nur auf Regierungen und grosse Unternehmen abgesehen. Sie zielen zunehmend auch auf Private ab.

Laut der polizeilichen Kriminalstatistik 2020 sind Straftaten im Internet derart krass gestiegen, dass sie zum ersten Mal als separate Kategorie aufgeführt werden.

Schweizweit wurden 8056 Männer und 5822 Frauen Opfer einer Straftat im Internet. Die Anzahl Opfer von Cyber-Straftaten dürften in Wahrheit noch deutlich höher liegen – die Statistiker vermuten eine hohe Dunkelziffer.

Auch Privatpersonen werden erpresst

Die Absichten dieser Betrüger sind perfid. Franco Cerminara (57) ist Beratungschef der Cybersecurity-Firma Infoguard. Er weiss: «Auch Privatpersonen werden heutzutage erpresst». Betrüger drohen, sämtliche Dateien auf dem PC – private Fotos, Geschäftsdokumente, Steuererklärungen – zu verschlüsseln. Auch Zugangsdaten zu E-Banking-Konten sind ein begehrtes Betrugsmotiv.

Meistens versuchen die Hacker, mit verseuchten Mails an die Daten der Opfer zu gelangen. Es lohnt sich, auf das Bauchgefühl zu hören. «Bei unpersönlichen Anreden, langen Internet-Links und auffälligen Absendern sollten die Alarmglocken läuten», sagt Cerminara.

Grundsätzlich gilt: Passwörter und Verifizierungscodes niemals weitergeben. Sollte ein Account trotz aller Vorsicht doch mal gehackt werden, rät der Cyber-Sicherheit-Experte: «Sofort das Passwort ändern!»

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