Thailand gehört zu den beliebtesten Reiseländern der Schweizerinnen und Schweizer. Kein Wunder: Das Land ist auf dem Luftweg gut angebunden, günstig – und für die Einreise braucht es kein Visum.
Doch für die Einreise in die Schweiz sowie für den ganzen Schengenraum brauchen Thais ein Visum. Das fördert den Tourismus in unsere Richtung nicht wirklich.
Ein Visum für mehrere Staaten
Das könnte sich jedoch bald ändern. Thailand plant gemeinsam mit den südostasiatischen Nachbarn Vietnam, Kambodscha, Laos und Malaysia, Gespräche mit der Europäischen Union (EU) aufzunehmen, um auf Gegenseitigkeit beruhende freie Einreisevisa einzuführen. Das kündigte Prommin Lertsuridej, Generalsekretär des thailändischen Premierministers, diese Woche an.
Neu daran wäre, dass Touristen aus dem Schengenraum – also auch aus der Schweiz – mit einem Papier Zugang zu allen fünf Staaten hätten. Bislang gilt für Vietnam und Kambodscha noch eine generelle Visumspflicht, für Laos bei Aufenthalten über 15 Tagen und in Malaysia und Thailand bei Aufenthalten über 30 Tagen.
Umgekehrt würde dies bedeuten, dass Touristen aus Südostasien leichteren Zugang nach Europa hätten. Wobei zu bedenken ist, dass die Tourismusströme in unsere Richtung in keinem Verhältnis zu jenen stehen, die aus Europa nach Südostasien führen.
Trotzdem gibt es noch keine Signale von EU-Seite dazu, ob sie für solch einen Deal bereit wäre. Deshalb gibt es auch noch keinen Zeithorizont für eine allfällige Einführung.
Visumsfrei ist immer gut
Thailand ist Kopf der Initiative. Das Land argumentiert, dass die Visumsbefreiung für Touristen aus dem Schengenraum – die im Juli 2013 eingeführt wurde und nur während der Corona-Zeit aufgehoben war – für enormes Wachstum im thailändischen Tourismus gesorgt habe.
Im letzten Jahr besuchten 28 Millionen Menschen Thailand. Die Nachbarstaaten möchten gerne etwas mehr von diesem Kuchen abbekommen. Umgekehrt dürften europäische Staaten und die Schweiz nicht abgeneigt sein, ein bisschen mehr Touristen aus der wachsenden Mittelschicht der südostasiatischen Staaten hier zu begrüssen.