Wie erwartet hat die Europäische Zentralbank (EZB) heute den Leitzins abermals angehoben – zum bereits achten Mal in Folge. Der Leitzins liegt mit der Erhöhung um 0,25 Prozent neu bei 4 Prozent.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte jüngst schon festgehalten, dass der Preisdruck anhaltend hoch ist und die EZB sicherstellen wolle, dass die Leitzinsen «auf ein ausreichend restriktives Niveau gebracht werden». Denn höhere Zinsen verteuern die Kredite und bremsen die Nachfrage, um den Teuerungsraten entgegenzuwirken. Diese ist im Euroraum immer noch viel zu hoch.
Konkret beschloss der EZB-Rat, die drei Leitzinse der EZB um 25 Basispunkte zu erhöhen. Demnach werden der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit Wirkung vom 21. Juni 2023 auf 4,00 %, 4,25 % bzw. 3,50 % angehoben.
Inflationsziel weit entfernt
Allgemein wird erwartet, dass das Inflationsziel der EU noch in weiter Ferne sei. EU-Experten prognostizieren eine durchschnittliche Gesamtinflation von 5,4 Prozent in diesem Jahr, 3,0 Prozent im Jahr 2024 und 2,2 Prozent im Jahr 2025. Die Indikatoren für den zugrundeliegenden Preisdruck seien nach wie vor stark, auch wenn einige erste Anzeichen einer Abschwächung zeigen.
Demgegenüber hat die US-amerikanische Federal Reserve gestern eine Zinspause eingelegt und den Leitzins unverändert bei 5,25 Prozent belassen.