Wegen der Ausbreitung der ansteckenden Corona-Mutanten führen immer mehr Länder eine FFP2-Masken-Pflicht für den öffentlichen Verkehr und Läden ein. Diese teureren Masken schützen vor allem den Träger stärker als herkömmliche Hygienemasken.
Den plötzlichen Boom von FFP2-Masken spürt die Maskenherstellerin Flawa in Flawil SG. Aus Deutschland wurde über eine Million FFP-Masken bestellt, wie Flawa-Sprecher Alfredo Schilirò zu BLICK sagt.
Pro Woche 500'000 Stück
Könnte Flawa auch die Schweiz mit genügend FFP2-Masken versorgen? «Ja, pro Woche können wir 500'000 FFP2-Masken produzieren», betont Schilirò. Die heimische Maskenproduktion, in welche die auf Watteprodukte und Frischesohlen spezialisierten Firma im Sommer einstieg, ist eine Folge des unrühmlichen Maskenmangels der Schweiz während des Lockdowns.
Der Bund und der Kanton Zürich stellten der Firma im Frühling das Geld für die Beschaffung von zwei Maskenmaschinen zur Verfügung. Flawa lieferte im Gegenzug fünf Millionen Masken. Inzwischen hat Flawa die Maschinen übernommen.
BAG wartet Studienresultate ab
Für den Bund sei ein Obligatorium der FFP2-Masken aktuell kein Thema, erklärt Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG). Man beobachte die Diskussion in anderen Ländern. «Ich bin mir nicht sicher, inwiefern dies zu einer Reduktion beitragen kann», meint er. Weiter: «Wir sind gespannt, was die Resultate der entsprechenden Studien bringen.»
Bei Flawa kostet eine Maske im 40er-Pack 3,20 Franken. Das BAG empfiehlt die Verwendung einer FFP2/3-Maske derzeit für exponierte Gesundheitsangestellte. Die Versorgung der Schweiz ist derzeit auch kein Problem, weil die Armeeapotheke noch gegen 3,2 Millionen FFP2-Masken an Lager hat und weitere 4 Millionen beschaffen wird.
Korrekt getragen bieten FFP2-Masken einen hohen Fremd- und Eigenschutz. Für die Zertifizierung müssen sie mindestens 94 Prozent der Aerosole aus der Luft herausfiltern. FFP3-Masken mindestens 99 Prozent.