Im Wald und auf dem Bau
Das sind die gefährlichsten Jobs für Lernende

Lernende sind besonders gefährdet in Sachen Unfälle. Pro Jahr verunfallen 25'000 Jugendliche während der Ausbildung. Sie verletzen sich vor allem an Händen und Augen.
Publiziert: 21.12.2022 um 19:26 Uhr
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Eine junge Schreinerin wird von ihrem Lehrmeister instruiert.
Foto: Philippe Rossier
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Der Tod eines 17-jährigen Lernenden in Laax GR macht betroffen. Der angehende Seilbahn-Mechatroniker ist bei einer Revision 40 Meter in die Tiefe gestürzt und dabei ums Leben gekommen. Ein tragischer Unfall. Leider aber längst kein Einzelfall. Jeder dritte Lehrling verletzt sich während seiner Ausbildung.

Das Unfallrisiko von Lernenden ist fast doppelt so hoch wie jenes von ausgelernten Angestellten. Das ergeben Auswertungen der Suva, dem grössten Unfallversicherer der Schweiz. Besonders gefährlich sind Jobs im Wald, beim Dachdecken, bei Arbeiten in Steinbrüchen, in der Holzindustrie – und eben bei Seilbahnen.

Vor allem Verletzungen an den Händen

Im August haben rund 50'000 Jugendliche ihre Lehre angefangen. Und viele von ihnen haben sich schon in den ersten Wochen Verletzungen zugezogen. Bei der Ausübung ihrer Tätigkeit verletzen sich Stifte mit Abstand am häufigsten an den Händen (42 Prozent).

Das passiert laut der Suva oft bei klassischen handwerklichen Tätigkeiten wie Schneiden, Hobeln oder Bohren. Dabei werden die Lehrlinge mehrheitlich geschnitten, gestochen, gekratzt oder tragen Schürfungen davon.

Am zweithäufigsten sind Verletzungen, die die Augen betreffen (16 Prozent). Dabei sind es meist Metall- oder Holzsplitter, die im Auge landen. Am dritthäufigsten sind Unterschenkel, Knöchel oder Füsse betroffen (13 Prozent). Meist als Folge von Stürzen.

25'000 Unfälle mit Lehrlingen pro Jahr

Pro Jahr kommt es zu 25'000 Unfällen von Lernenden. Zwei davon enden tödlich. «Jährlich erleidet jeder achte Lernende einen Berufsunfall. Somit ist das Risiko zu verunfallen bei Lernenden fast doppelt so hoch wie bei ausgelernten Arbeitnehmenden», sagt Reto Kellerhals. Er betreut bei der Suva die Präventionskampagne «Sichere und gesunde Lehrzeit», die auf die Unfallgefahren von Lernenden hinweist.

Kellerhals appelliert an die Ausbildner, die Jungen auf Gefahren am Arbeitsplatz hinzuweisen. Genauso aber auch an die Lehrlinge, bei Unsicherheiten nachzufragen. Ohne Scham. Oder auch einmal einfach Stopp zu sagen, wenn es ihnen nicht wohl ist. Das sei entscheidend, um Unfälle zu verhindern.

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