Im August kommt es zum Prozess
Mark Streits Traumvilla setzt Nachbarschaft unter Wasser

Der ehemalige Eishockeyspieler Mark Streit baute 2019 ein Luxusanwesen in Muri BE – und setzte die ganze Nachbarschaft unter Wasser. In einem Strafverfahren soll nun geklärt werden, was beim Bau schiefgelaufen ist. Im August 2024 kommt der Fall vor Gericht.
Publiziert: 30.04.2024 um 19:54 Uhr
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Aktualisiert: 02.05.2024 um 13:10 Uhr
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Beim Bau der Villa des Ex-Eishockey-Stars Mark Streit (46) in Muri BE lief einiges schief.
Foto: Tamedia AG
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Dorothea VollenweiderRedaktorin Wirtschaft

Ex-Eishockey-Profi Mark Streit (46) hat sich im Nobelquartier Halden in Muri BE 2019 seine Traumvilla bauen lassen – Infinity-Pool und Koi-Teich inklusive. Doch statt für Freude sorgt das Anwesen seither für mächtig Ärger im Paradies der Reichen und Schönen.

Denn beim Bau seines Luxusanwesens an Hanglage kam es zu einem verhängnisvollen Zwischenfall. Während der Bohrung für eine Erdwärmesonde trafen die Arbeiter auf einen sogenannten Arteser – eine unterirdische, mit Grundwasser gefüllte Höhle. Seither treten aus dem Untergrund grosse Mengen Wasser aus. Nicht nur Streits Grundstück ist davon betroffen – auch fünf Nachbargrundstücke haben seither mit Überschwemmungen und massiven Wasserschäden zu kämpfen.

Schadenssumme in Millionenhöhe

Streits Traumvilla wird für die Betroffenen und den Sportler zum Alptraum. Seit vier Jahren stehen ihre Keller immer wieder unter Wasser, ihre Gärten werden zu Sumpflandschaften.

«Bis heute treten mehrere Kubikmeter Wasser pro Tag aus», sagt Gaël Kratochvil (42). Seiner Mutter gehört das Grundstück direkt unter Streits Villa. Bei ihr brachen Treppenstufen im Garten, Bodenplatten hoben sich. Im Technikraum tropft Wasser von der Decke. Die Grenzmauer hat sich in der Zwischenzeit auf die Grundstücke der Nachbarn verschoben. Der finanzielle Schaden dürfte riesig sein. «Ich schätze die gesamte Schadenssumme bei den betroffenen Nachbarn auf über 2 Millionen Franken oder mehr», sagt Kratochvil.

Prozess im August

Inzwischen beschäftigt sich auch die Strafabteilung des Regionalgerichts Bern-Mittelland mit dem Fall. Das Gericht soll klären, was beim Bau schiefgelaufen ist und wer dafür die Schuld trägt. Die Gerichtsverhandlung ist für den 21. und 22. August 2024 vorgesehen, wie die Strafabteilung gegenüber Blick bestätigt.

Den Angeklagten werden Widerhandlungen gegen das kantonale Gewässerschutzgesetz, Widerhandlung gegen das kantonale Baugesetz und Urkundenfälschung vorgeworfen. So sollen nur zwei der drei Erdsondenbohrungen bewilligt worden sein. Zudem soll das Amt für Wasser und Abfall des Kantons Bern erst Wochen nach dem Zwischenfall informiert worden sein. Das, obwohl ein solcher Vorfall unverzüglich gemeldet werden müsste.

Wer trägt die Schuld?

Gegen Streit selbst läuft kein Strafverfahren mehr – es wurde bereits Anfang 2023 eingestellt. Gemäss der Staatsanwaltschaft habe es keine Hinweise darauf gegeben, dass er an den Widerhandlungen beteiligt war. Angeklagt sind der Architekt sowie Bau- und Bohrmeister, die am Bau beteiligt waren. Die Namen der Angeklagten sind der Redaktion bekannt.

Das Datum für die Urteilseröffnung ist noch unklar. Laut dem Regionalgericht dürfte es Ende August oder Anfang September so weit sein.

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