Die Regale mit Backutensilien waren ratzfatz leergekauft, Möbel fürs Homeoffice, Schlafzimmer sowie Sofas so begehrt wie heisse Weggli. Die Nachfrage, die letzes Jahr dem Lockdown folgte, hat Ikea-Schweiz-Chefin Jessica Anderen (51) komplett überrumpelt.
Wer denkt, inzwischen sei der Bedarf für das Zuhause gesättigt, hat sich getäuscht. Denn Ikea Schweiz ist gerade dabei, das letzte Boomjahr zu übertreffen. «Wir rechnen damit – vorausgesetzt es steht uns kein weiterer Lockdown bevor – das Vorjahresergebnis zu übertreffen», sagt Ikea-Sprecher Aurel Hosennen dem Blick auf Anfrage.
Corona-Massnahmen machen Balkone wichtiger
So seien die Bereiche Kochen und Essen und auch Homeoffice weiterhin sehr gefragt. Die ganze Sparte «Heimeinrichtung» verzeichne weiterhin eine überdurchschnittliche Nachfrage.
Der Bereich Outdoor übertreffe dieses Jahr mit einer Umsatzsteigerung von 40 Prozent gegenüber Vorjahr die Erwartungen, führt Hosennen aus. Corona habe das Bedürfnis nach «erweitertem Lebensraum» verstärkt. Spielten früher Balkone und Aussenbereiche eine zweitrangige Rolle, seien sie durch die Corona-Massnahmen ins Zentrum gerückt.
Aber Ordnung muss sein
Da Menschen auch mehr Zeit zu Hause verbringen, seien neu Themen wie «Organisation» in den Fokus gerückt. So seien Storage wie Ordnungssysteme überdurchschnittlich gefragt.
Ikea erklärt sich das folgendermassen: Für viele Menschen hat sich die Wohnsituation grundlegend verändert, ohne, dass mehr Raum zur Verfügung steht. «Deshalb muss der Raum wegen der hohen Nutzungsfrequenz und vielfältigen Bedürfnisse schlauer genutzt werden», erklärt Hosennen. (gnc)