Bundespräsident Ignazio Cassis eröffnet Digital Days 2022
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Die digitale Zukunft erleben:Bundespräsident Ignazio Cassis eröffnet Digital Days 2022

Ignazio Cassis' Rede an den Swiss Digital Days
«Fake News sind nicht der Fehler von KI»

Ignazio Cassis eröffnete die Swiss Digital Days mit einer Rede. Darin erzählt er eine Geschichte. Geschrieben hat der Bundesrat sie nicht, auch sein Ghostwriter nicht. Die Autorin heisst künstliche Intelligenz.
Publiziert: 10.09.2022 um 22:08 Uhr
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Bundespräsident Ignazio Cassis spricht an den «Swiss Digital Days» in Bern.
Foto: keystone-sda.ch
Ignazio Cassis

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich freue mich sehr, heute hier bei Ihnen an den «Swiss Digital Days» zu sein.

Es ist erstaunlich zu sehen, wie weit wir in so kurzer Zeit gekommen sind. Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, gab es keine Computer, kein Internet, keine Smartphones. Es ist schwer zu glauben, dass es das alles erst seit ein paar Jahrzehnten gibt.

Und doch haben wir in dieser kurzen Zeit unglaubliche Fortschritte gemacht. Wir haben den Aufstieg des Internets und des digitalen Zeitalters miterlebt. Wir haben gesehen, wie die digitale Welt unser Leben verändert hat. Und wir haben gesehen, wie digitale Technologien unser Leben einfacher, bequemer und vernetzter gemacht haben.

Aber wir haben auch gesehen, wie die digitale Welt eine Kraft für das Gute sein kann. Wir haben gesehen, wie sie Menschen befähigen und ihnen eine Stimme geben kann. Wir haben gesehen, wie sie Menschen miteinander verbinden und Möglichkeiten schaffen kann. Und wir haben gesehen, wie sie uns helfen kann, einige der dringendsten Probleme der Welt zu lösen.

Aber zuerst möchte ich Ihnen eine Geschichte erzählen:

Es ist die Geschichte eines Schweizer Bauern, der in einem kleinen Dorf in den Bergen lebt. Er ist ein einfacher Mann, aber er ist ein guter Mann. Er arbeitet hart und kümmert sich um seine Familie. Eines Tages kommt ein Fremder in sein Dorf. Der Fremde kommt aus der Stadt und trägt ein seltsames Gerät bei sich. So etwas hat der Bauer noch nie gesehen. Der Fremde fragt den Bauern, ob er sein Land nutzen kann, um einen Turm zu bauen. Der Bauer ist sich nicht sicher, wovon der Fremde spricht, aber er stimmt zu.

Der Fremde beginnt, einen Turm auf dem Land des Bauern zu bauen. Der Turm besteht aus Metall und ist sehr hoch. Der Bauer versteht nicht, was der Fremde tut, aber er vertraut ihm. Schliesslich stellt der Fremde seinen Turm fertig. Und dann, eines Tages, geschieht etwas Seltsames. Ein Vogel kommt und setzt sich auf die Spitze des Turms. Der Bauer ist erstaunt. Der Fremde erzählt dem Bauern, dass der Turm ein Telefon ist. Und dass der Bauer nun mit jedem auf der Welt sprechen kann, wenn er dieses Gerät benutzt.

Der Bauer ist verblüfft. Er hätte sich nie träumen lassen, dass so etwas möglich ist. Aber der Fremde hört damit nicht auf. Er erzählt dem Bauern, dass das Telefon nicht nur Menschen miteinander verbinden kann. Es kann auch Maschinen miteinander verbinden. Es kann Computer miteinander verbinden. Es kann Autos verbinden. Es kann Häuser verbinden. Es kann ganze Städte verbinden.

Der Bauer ist erstaunt. Er hätte sich nie träumen lassen, dass so etwas möglich ist. Aber der Fremde hört damit nicht auf. Er erzählt dem Bauern, dass das Telefon nicht nur Menschen und Maschinen miteinander verbinden kann. Es kann auch Ideen miteinander verbinden. Es kann Kulturen verbinden. Es kann Länder miteinander verbinden.

Der Bauer ist erstaunt. Er hätte sich nie träumen lassen, dass so etwas möglich ist. Und doch sind wir heute hier. Wir leben in einer Welt, die stärker vernetzt ist als je zuvor. Wir leben in einer Welt, in der das Unmögliche möglich geworden ist.

Das ist die Macht des digitalen Zeitalters. Das ist die Macht der Digitalisierung. Und genau deshalb ist die Digitalisierung für die Schweiz so wichtig. Bei der Digitalisierung geht es nicht nur um Technologie. Es geht um die Menschen. Es geht darum, Menschen zu befähigen und ihnen die Werkzeuge zu geben, die sie für ihren Erfolg brauchen. Bei der Digitalisierung geht es nicht nur um Maschinen. Es geht darum, Menschen und Maschinen zu verbinden. Es geht darum, unser Leben einfacher und effizienter zu machen. Bei der Digitalisierung geht es nicht nur um Zahlen. Es geht darum, Menschen zu verstehen und ihre Bedürfnisse zu erkennen. Es geht darum, Daten zu nutzen, um bessere Entscheidungen zu treffen. Bei der Digitalisierung geht es nicht nur um die Zukunft. Es geht um die Gegenwart. Es geht darum, das Beste aus den Möglichkeiten zu machen, die wir heute haben.

So – das war jetzt eine etwas lange und ehrlich gesagt auch eine etwas komische Geschichte.

Und um ehrlich zu sein, habe ich sie gar nicht selbst geschrieben. Nein, es war auch nicht jemand aus meinem Staff: Es war eine künstliche Intelligenz. Zusammen mit Prof. Dr. Daniel Perruchoud und seinem Team der Fachhochschule Nordwestschweiz haben wir ein Experiment gewagt: Kann eine künstliche Intelligenz eine Rede für den Bundespräsidenten schreiben?

Wir haben für dieses Experiment das Programm GPT-3 genutzt. Anhand von rund 300 Milliarden Wörtern aus Websites, Büchern, Studien, Reden usw. hat das Programm gelernt, wie Sprache funktioniert und wie Wörter in einem thematischen Zusammenhang verwendet werden. Man hat mir das so erklärt: Es hat gelernt, welches Wort auf das vorangehende Wort folgen könnte, um einen sinnvollen Text zu einem bestimmten Thema zu generieren. Wichtiger ist das Ergebnis: Es ist erstaunlich, wie gut es funktioniert!

Ich gebe aber zu, ein solches Ergebnis ist uns nicht im ersten Versuch gelungen. Von rund zwei Dutzend Texten war das der wohl beste, und auch mit diesem werden wir kaum einen Pulitzer-Preis gewinnen. Aber für den durchschnittlichen politischen Alltagsgebrauch würde es wohl selbst für einen Bundespräsidenten reichen.

Bei der Durchsicht der «Ausschuss»-Texte wurde mir dann schnell klar, was das Hauptproblem der künstlich generierten Texte war: Zwar waren sie grammatikalisch einwandfrei, die KI hat aber «Fakten» frei erfunden. Einige Beispiele:
– Die KI war der Meinung, dass die Schweiz eines der fortschrittlichsten Länder im Bereich der Digitalisierung im Gesundheitswesen sei. Es ist wohl eher eine der grössten Baustellen der Schweizer Digitalisierung …
– Oder die KI hat angefangen, Politik zu machen, jedoch eher wie ein Diktator: So hat sie mir vorgeschlagen, dass ich heute eine Erhöhung der Ausgaben für Digitalisierung, um 1,5 Milliarden bekannt geben könnte – ohne vorher Bundesrat oder Parlament um Erlaubnis gebeten zu haben.
– Die KI hat für die Schweiz zudem eine «nationale Cyberpolitik» basierend auf drei Säulen erfunden:
1. Die Schweiz soll zum sichersten Ort zum Leben und Arbeiten im digitalen Zeitalter werden.
2. Die Schweiz soll zum attraktivsten Land für digitale Unternehmen werden.
3. Die Schweiz soll zum Weltmarktführer im Bereich Digital Health werden.
Warum eigentlich nicht?

Nun, ohne sich mit dieser Materie vertieft auseinanderzusetzen, könnte man geneigt sein, solchen erfundenen Fakten zu glauben. Ist das eine Gefahr für unsere Gesellschaft? Selbstverständlich. Es ist aber nicht neu! Bereits Napoleon sagte nämlich, dass man nicht alles glauben solle, was im Internet steht …

Fake News, Propaganda, Missinformation oder betrügerische Texte gibt es heute schon. Mit KI werden es aber noch mehr werden. Es ist aber nicht der Fehler der KI, dass wir alles glauben, ohne es zu hinterfragen und zu überprüfen. Wenn wir die Digitalisierung zum allgemeinen Nutzen einsetzen wollen, dann müssen wir den Menschen zeigen, wie sie damit umzugehen haben – nämlich mit kritischem Denken.

Wie dieser Artikel entstand

Ehrenwort: In dieser Zeitung schreiben die Autoren ihre Artikel eigentlich selbst. Dass der auf diesen ­Seiten abgedruckte Text zu grossen Teilen von der laut Experten «eloquentesten künstlichen Intelligenz der Welt» verfasst wurde, ist eine absolute Ausnahme.

Das Sprachprogramm GPT-3 ist bekannt dafür, Beiträge in Feuilleton-Qualität verfassen zu können. Und es spricht Deutsch. Perfekte Bedingungen also für einen originellen Einstieg in den diesjährigen Digital-Event, sagte sich das Team um Bundespräsident Ignazio Cassis und liess den Data-­Science-Experten Daniel Perruchoud mit seinen Mitarbeitern und der Sprachsoftware eine Eröffnungsrede konzipieren. «Dafür haben wir der KI sogenannte Prompts gefüttert, das sind simple Anleitungen wie ‹Schreib eine Rede zum Thema Digitalisierung für den Schweizer Bundespräsidenten und verwende dabei eine Allegorie›», so Perruchoud.

Ein Monat und mehrere Versuche waren nötig, bis zufriedenstellende Resultate vorlagen. Zwar liessen sich die Texte von Beginn an flüssig lesen. Das Problem war inhaltlicher Art. Matthias Leitner, persönlicher Mitarbeiter von Ignazio Cassis: «In den ersten Versionen ergaben die Sätze teils keinen Sinn und entsprachen nicht dem, was der Bundespräsident sagen wollte. Die KI produzierte vor allem Floskeln, aber keine klare und logische Botschaft.»

Der Grund: Künstliche Intelligenz beruht nicht auf dem Verständnis von Fakten, sondern auf Wahrscheinlichkeitsrechnung. Die Software hat anhand von 300 Milliarden Wörtern ­gelernt, wie Sätze aufgebaut und in welchem Kontext Wörter verwendet werden. So bemerkte das Programm, dass Politiker zuweilen gern Budgeterhöhungen bekannt geben – und versuchte, dem Bundespräsidenten eine entsprechende Ankündigung in den Mund zu legen. «Es tönte alles sehr schön, aber manches war inhaltlich falsch», so Perruchoud. «Künstliche ­Intelligenz birgt Risiken und muss sorgfältig kontrolliert werden.»

Die Redenschreiber unseres Bundesrats brauchen sich also vorerst ­keine Sorgen um ihre Arbeitsplätze zu machen.

Ehrenwort: In dieser Zeitung schreiben die Autoren ihre Artikel eigentlich selbst. Dass der auf diesen ­Seiten abgedruckte Text zu grossen Teilen von der laut Experten «eloquentesten künstlichen Intelligenz der Welt» verfasst wurde, ist eine absolute Ausnahme.

Das Sprachprogramm GPT-3 ist bekannt dafür, Beiträge in Feuilleton-Qualität verfassen zu können. Und es spricht Deutsch. Perfekte Bedingungen also für einen originellen Einstieg in den diesjährigen Digital-Event, sagte sich das Team um Bundespräsident Ignazio Cassis und liess den Data-­Science-Experten Daniel Perruchoud mit seinen Mitarbeitern und der Sprachsoftware eine Eröffnungsrede konzipieren. «Dafür haben wir der KI sogenannte Prompts gefüttert, das sind simple Anleitungen wie ‹Schreib eine Rede zum Thema Digitalisierung für den Schweizer Bundespräsidenten und verwende dabei eine Allegorie›», so Perruchoud.

Ein Monat und mehrere Versuche waren nötig, bis zufriedenstellende Resultate vorlagen. Zwar liessen sich die Texte von Beginn an flüssig lesen. Das Problem war inhaltlicher Art. Matthias Leitner, persönlicher Mitarbeiter von Ignazio Cassis: «In den ersten Versionen ergaben die Sätze teils keinen Sinn und entsprachen nicht dem, was der Bundespräsident sagen wollte. Die KI produzierte vor allem Floskeln, aber keine klare und logische Botschaft.»

Der Grund: Künstliche Intelligenz beruht nicht auf dem Verständnis von Fakten, sondern auf Wahrscheinlichkeitsrechnung. Die Software hat anhand von 300 Milliarden Wörtern ­gelernt, wie Sätze aufgebaut und in welchem Kontext Wörter verwendet werden. So bemerkte das Programm, dass Politiker zuweilen gern Budgeterhöhungen bekannt geben – und versuchte, dem Bundespräsidenten eine entsprechende Ankündigung in den Mund zu legen. «Es tönte alles sehr schön, aber manches war inhaltlich falsch», so Perruchoud. «Künstliche ­Intelligenz birgt Risiken und muss sorgfältig kontrolliert werden.»

Die Redenschreiber unseres Bundesrats brauchen sich also vorerst ­keine Sorgen um ihre Arbeitsplätze zu machen.

Kurz: Wenn wir mit künstlicher Intelligenz umgehen wollen, dann müssen wir die menschliche Naivität in den Griff bekommen. Und da, meine Damen und Herren, stehen wir erst am Anfang!

Was ist also unser Ziel für die Digitalisierung in der Schweiz?

Unser Ziel ist es, die Digitalisierung für alle nutzbar zu machen.
Unser Ziel ist es, dass alle die Möglichkeit haben, von der Digitalisierung zu profitieren.
Unser Ziel ist es, die Digitalisierung zu einem Motor für wirtschaftliches Wachstum und sozialen Fortschritt zu machen.
Unser Ziel ist es, die Digitalisierung zu einem Motor für Innovation und Kreativität zu machen.
Unser Ziel ist es, die Digitalisierung zu einer Kraft für das Gute zu machen.

Lassen Sie uns also gemeinsam daran arbeiten, dass die Digitalisierung für alle funktioniert. Lassen Sie uns die Macht der Digitalisierung nutzen, um eine bessere Zukunft für uns alle zu schaffen.

Das war jetzt wieder die KI :)

Wir beide danken Ihnen für die Aufmerksamkeit!

Anmerkung: Der kursive Text der Rede von Bundesrat Ignazio Cassis ist von künstlicher Intelligenz verfasst worden.
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