Corona hat das Geschäft mit Wohneigentum beflügelt! Nicht nur die Immobilienpreise stiegen während der Pandemie in schwindelerregende Höhen – auch die Verschuldung erreicht ein Rekordhoch. So wuchs der Schweizer Hypothekarmarkt im vergangenen Jahr um 37 Millionen Franken auf 1138 Milliarden Franken. Und ist damit einer der grössten der Welt.
Die ausstehenden Hypothekarkredite in Deutschland bewegen sich beispielsweise mit 1250 Milliarden Euro nominal in ähnlichen Sphären wie in der Schweiz – obwohl Deutschland mit 83 Millionen Einwohnern rund zehnmal grösser ist und eine deutlich höhere Eigentumsquote hat. Das zeigt eine neue Studie des Hypothekenvermittlers Moneypark.
Schuld sind die steigenden Preise
Das Wachstum ist laut den Studienverfassern vor allem auf die steigenden Immobilienpreise zurückzuführen. Denn die Wohneigentumsquote in der Schweiz stagniert seit Jahren auf rund 40 Prozent.
Noch immer wird der lukrative Markt von Banken beherrscht: Sie halten 94 Prozent oder 1074 Milliarden Franken aller Hypotheken. Die Kantonalbanken liegen mit über 401 Milliarden Franken Volumen an erste Stelle, gefolgt von den Grossbanken, welche knapp 296 Milliarden Franken verwalten.
Pensionskassen preschen vor
Doch neue Anbieter konnten weitere Marktanteile gewinnen. Versicherungen und Pensionskassen halten aktuell 63,5 Milliarden oder knapp sechs Prozent der Hypothekarvolumen. Am stärksten zulegen konnten die Pensionskassen: Deren Marktanteil wuchs um 75 Prozent auf 2,1 Prozent.
Hypothekenvermittler wie Moneypark oder Moneyland vermittelten im Jahr 2020 zwischen sieben und acht Milliarden Franken. Ihr Anteil am Markt liegt damit bei über vier Prozent.
Alternative Anleger wie Pensionskassen dürften 2021 erneut an Marktvolumen gewinnen, heisst es in der Studie. Denn gerade Pensionskassen seien auf der Suche nach attraktiven Anlagemöglichkeiten. Bei den Banken und Versicherungen erwarten die Studienverfasser ein Wachstum von drei bis vier Prozent – wie bereits in den Vorjahren. (dvo)