Die Schweiz setzt mit ihrer nur noch fünftägigen Isolation und Quarantäne international Massstäbe. Vielerorts müssen sich Corona-Infizierte und Kontaktpersonen weiterhin deutlich länger isolieren. Oder aber sie brauchen einen negativen Test, um die Isolation frühzeitig zu beenden.
Auch andere Länder haben Isolation und Quarantäne aber jüngst verkürzt, weil die Unternehmen mit Personalengpässen kämpfen. Für eine Verkürzung sprechen auch Erkenntnisse zur Inkubationszeit von Omikron: Gemäss mehreren Studien sind Infizierte drei Tage lang ansteckend. Bei der ursprünglichen Variante des Coronavirus waren es sechs Tage. Blick liefert die Übersicht über Quarantäne und Isolation im Ausland.
USA
Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat die Isolationsanordnung kurz nach Weihnachten von zehn auf fünf Tage gesenkt. Das gilt allerdings nur für all jene, die keine Symptome aufweisen. Sie sind ausserdem dazu angehalten, weitere fünf Tage lang konsequent Maske zu tragen.
Deutschland
Unsere nördlichen Nachbarn sind weiterhin deutlich strenger als wir. Isolation und Quarantäne dauern seit kurzem zwar nicht mehr 14, aber immerhin noch 10 Tage. Nach sieben Tagen kann man sich «freitesten». Ähnlich wie hierzulande sind frisch Geimpfte, Geboosterte und Genesene von der Quarantäne nach engem Kontakt ausgenommen.
Österreich
Ähnlich wie die Schweiz setzt Österreich auf eine fünftägige Isolation und Quarantäne – allerdings darf man sie nur mit einem negativen Test beenden. Wenn der Test nach fünf Tagen noch positiv anzeigt, dauert die Isolation zehn Tage. Von der Kontaktquarantäne ausgenommen sind einzig dreifach Geimpfte.
Italien
Die italienischen Gesundheitsbehörden haben die Quarantänevorschriften zum Jahreswechsel gelockert. Wer innerhalb der letzten vier Monate geimpft oder genesen ist, muss nach engem Kontakt mit einem Corona-Infizierten nicht in Quarantäne. Wer seit mehr als vier Monaten geimpft oder genesen ist, muss sich für fünf Tage isolieren. Bei Ungeimpften sind es zehn Tage. Allerdings gilt auch für Geimpfte, dass sie während zehn Tagen nach dem Kontakt FFP2-Maske tragen müssen.
Für positiv Getestete gilt: Liegt ihre Impfung weniger als vier Monate zurück, können sie die Isolation mit einem negativen Test nach sieben Tagen beenden.
Frankreich
Wer positiv getestet wurde und gegen Covid geimpft ist, muss wie in der Schweiz für fünf Tage in Isolation. Allerdings darf die Isolation nach fünf Tagen nur mit einem negativen Test beendet werden. Die Infizierten müssen zusätzlich symptomfrei sein. Trifft das nicht zu, verlängert sich die Isolation bei Geimpften auf sieben Tage. Ungeimpfte müssen sogar bis zu zehn Tage in Isolation. Auch sie können die Isolation aber nach sieben Tagen mit einem negativen Test frühzeitig beenden.
Die Quarantäne nach Kontakt mit Infizierten entfällt in Frankreich für Geimpfte sogar ganz. Geimpfte sind nach Kontakt mit einem Covid-Infizierten allerdings dazu angehalten, ihre Kontakte einzuschränken, Maske zu tragen, von zu Hause zu arbeiten und sich mehrfach testen zu lassen. Wer ungeimpft ist und Kontakt mit einem Infizierten hatte, muss für sieben Tage in Quarantäne und darf diese erst mit einem negativen Test beenden.
Grossbritannien
England hat die Isolationszeit kurz vor Weihnachten von zehn auf sieben Tage verkürzt, nun erneut auf fünf Tage. Um aus der Isolation entlassen zu werden, müssen sich Infizierte allerdings am vierten und fünften Tag testen, beide Tests müssen negativ ausfallen. Die Kontaktquarantäne dauert weiterhin zehn Tage. Allerdings sind alle Geimpften sowie Minderjährige davon ausgenommen. Die Behörden empfehlen in diesem Fall aber täglich einen Test. Schottland, Wales und Nordirland entscheiden eigenständig über ihre Corona-Politik und sind häufig strenger.
Neuseeland
Die Kiwis sind für ihre strikten Corona-Massnahmen bekannt, das gilt auch für die Vorschriften punkto Isolation und Quarantäne. Ungeimpfte müssen nach einer Ansteckung ganze 14 Tage drinnen bleiben. Bei Geimpften reduziert sich die Dauer der Isolation auf 10 Tage. Wer Kontakt zu einem Corona-Fall hatte, muss für sieben (Geimpfte) respektive zehn (Ungeimpfte) Tage in Quarantäne.
Besondere Vorschriften gibt es für Kontaktpersonen, die mit einem Corona-Infizierten zusammenleben: Sie müssen nach Ende von dessen Isolationszeit weitere zehn Tage in Quarantäne bleiben. Das bedeutet, dass die Kontaktperson länger zu Hause sitzt als derjenige, der sich angesteckt hat.
Australien
Auch Down Under ist für sein striktes Corona-Regime bekannt, zuletzt gab etwa das Chaos rund um die Einreise des ungeimpften Novak Djokovic (34) für die Australian Open zu reden.
Bei Isolation und Quarantäne ist Australien allerdings weniger streng als seine neuseeländischen Nachbarn: Wer sich infiziert oder engen Kontakt zu einer infizierten Person hatte, muss für sieben Tage zu Hause bleiben. Die Bundesstaaten können in Eigenregie aber strengere Regeln erlassen.
Hongkong
Die chinesische Sonderverwaltungszone hat das vermutlich drakonischste Quarantäne-Regime weltweit: Das Land verfolgt eine Null-Covid-Strategie und steckt jeden, der positiv getestet wird, sofort zur Isolation ins Spital. Die Isolation dauert fast einen Monat! Mindestens zehn Tage verbringen positiv Getestete im Spital. Danach geht es – falls zwei Tests in Folge negativ ausfallen – für weitere 14 Tage in eine behördliche Isolationsanstalt.
Kontaktpersonen bestätigter Fälle werden 21 Tage in behördlichen Isolationscamps untergebracht. Auch wer aus dem Ausland einreist, muss 21 Tage in Quarantäne. Dies allerdings in einem Hotel. Der Impfstatus spielt dabei keine Rolle und befreit nicht von der Quarantäne. (sfa)