Schweizer Hoteliers geht es derzeit ans Eingemachte. In den Städten bleiben Geschäftsreisende und Touristen fast komplett aus. Das ist auch in St. Gallen so, wo sich die Betreiber nun nach alternativen Verdienstmöglichkeiten umschauen. So vermietet das Hotel Einstein an bester Lage Zimmer für 50 Franken an Gäste, die fürs Homeoffice ein ruhiges Zimmer suchen.
WLAN, Drucker, Kaffee aus einer Nespresso-Maschine sind inbegriffen. Zudem Mineralwasser und ein eigener Parkplatz. Wenn am Mittag der grosse Hunger kommt, kann man sich eine Mahlzeit direkt aufs Zimmer ordern, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet. Einziger, kleiner Makel: Statt eines bequemen Bürostuhls steht ein normaler Stuhl am Tisch.
«Angebot ist nicht kostendeckend»
Das passt der St. Galler Hotel-Konkurrenz gar nicht. Die Tagespreise seien viel zu tief, monieren sie. Zudem sei das Angebot nicht kostendeckend. Denn: Nach jedem Homeoffice-Gast müssten die Zimmer schliesslich wieder geputzt und hergerichtet werden.
Michael Vogt bestätigt gegenüber dem «St. Galler Tagblatt»: «Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr günstig, wir verdienen nichts daran.» Er will aber Präsenz markieren in einer der grössten Krise der Schweizer Hotellerie. «Wir wollen ein Zeichen setzen, dass wir da sind und offen haben.»
Zehn Prozent Auslastung
Derzeit sind nur zwischen zehn bis 15 der insgesamt 113 Zimmer des 4-Sterne-Superior-Hauses besetzt. Die Auslastung beträgt nur zehn Prozent. Das will Vogt mit seinen Tageszimmern für Geschäftsleute nun ändern. Und endlich wieder Leben ins Haus bringen. (pbe)