Höchstgebot schon über 120'000 Franken!
Wird «ZH 24» zum teuersten Nummernschild der Geschichte?

Der Kanton Zürich versteigert ab Donnerstag das Autoschild «ZH 24». Dieses könnte den bisherigen Rekordhalter aus Zug ablösen – und damit das Geschäft mit den tiefen Nummern weiter befeuern.
Publiziert: 27.06.2024 um 15:00 Uhr
|
Aktualisiert: 27.06.2024 um 15:01 Uhr
1/5
Der Kanton Zürich nimmt jedes Jahr einen Millionenbetrag mit versteigerten Kontrollschildern ein.
Foto: Siggi Bucher
RMS_Portrait_AUTOR_243.JPG
Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Gibts einen «Volltreffer für die Zürcher Staatskasse?» Anlässlich der Qualifikation der Schweizer Nati für den EM-Achtelfinal verkauft der Kanton Zürich die tiefste je versteigerte Autonummer. Konkret geht es um das Kontrollschild «ZH 24», dessen Auktion diesen Donnerstag gestartet ist – und zwar ziemlich furios. Nach acht Stunden liegt das Höchstgebot bereits bei 126'000 Franken!

«ZH 24» stehe stellvertretend für einen «Fussball-Sommer voller Emotionen», sagte Zürichs Sicherheitsdirektor Mario Fehr (65) an einer Medienkonferenz. Der Regierungsrat und sein Departement wollen mit der Aktion vom EM-Hype profitieren und hoffen auf ein Marketingcoup, der sich finanziell auszahlt. Als «ZH 50» im letzten August unter den Hammer kam, spülte es 202’000 Franken in die Staatskasse.

Den Kantonsrekord hält aber die Nummer «ZH 100», die 2022 gar für 226'000 Franken wegging. Schweizweit liegt aber ein anderer Kanton vorne: Zug. Für «ZG 10» blätterte der neue Besitzer 233’000 Franken hin. Die Chancen stehen jedoch gut, dass das Schild «ZH 24» einen neuen Rekord aufstellt.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Grosse Kantone machen mit den Autonummern Millionen

Das grosse Geschäft machen die Kantone mit den tiefen Nummernschildern nicht unbedingt. Es ist aber «ein guter Zustupf», wie es Fehr einst ausdrückte. Die meisten Kantone nehmen dank der Autonummern-Verkäufe mehrere Hunderttausend Franken pro Jahr ein. In einigen sind es gar Millionenbeträge. Der Kanton Zürich etwa kommt auf jährlich rund fünf Millionen Franken. Viel Geld für eine Person – für die Kantonsfinanzen aber nicht unbedingt. Mit den fünf Millionen Franken lässt sich der Zürcher Staatshaushalt gerade mal für rund 2,5 Stunden finanzieren.

Dennoch machte der finanzstärkste Kanton der Schweiz die Kontrollschilder mit tiefen Nummern vor sechs Jahren zum Business-Case. Vor 2018 waren die Schilder unter «ZH 1000» exklusiv als U-Nummern den Händlern vorbehalten. Im ersten Jahr nach der Änderung stiegen deshalb die Erlöse sprunghaft um einen Mehrerlös von über 1 Million auf total 3,7 Millionen Franken an.

Zwei weitere Beispiele: Im Kanton Bern sind es über 1,5 Millionen Franken an Erlösen – Tendenz steigend. Und im Kanton St. Gallen belaufen sich die Jahreseinnahmen auf rund 1 Million Franken.

Jede Woche kommen mehrere Schilder unter den Hammer

Grosses mediales Echo lösen vor allem die grossen Verkaufssummen bei tiefen Nummern oder solche mit interessanten Zahlenkombinationen aus. Es handelt sich aber um einen Ausreisser nach oben. Eine zuverlässig sprudelnde Einnahmequelle sind die Auktionen aber, weil die Kantone jede Woche mehrere Auto- und Motorradkontrollschilder online an Meistbietende veräussern. Die Nummern gehen meistens für Beträge im vierstelligen Franken-Betrag weg.

Im Kanton St. Gallen etwa wechseln durchschnittlich 14 Nummern pro Woche den Besitzer, im Kanton Zürich sind es 37 Schilder. Auf das verlässlich fliessende Geld aus diesem Geschäft wollen die meisten Kantone nicht verzichten. Bloss Graubünden, Bern, Zug und der Thurgau erlauben auch Privatleuten, das Nummernschild zu verkaufen.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.