Dieses Inserat sorgt in Thurgauer Facebook-Gruppen für Wirbel: Ein Stück Blech wurde zum Verkauf angeboten – und zwar zu einem exorbitanten Preis, der die Gemüter der digitalen Gemeinde erhitzt.
Die dreistellige Autonummer «TG 256» wurde am Mittwochmorgen in der Welt der sozialen Medien zum Kauf freigegeben. Und der Preis? Nicht weniger als 25'000 Franken! Das Angebot kam allerdings mit einem Haken, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet: Die Anbieterin besass das Kontrollschild nicht selbst. Sie agierte lediglich als Mittelsfrau für den echten Eigentümer.
«TG 256» gehört einem Architekten
Reaktionen liessen nicht lange auf sich warten. Trotz der klaren Ansage der Verkäuferin, unsachliche Kommentare zu unterlassen, entbrannte eine hitzige Debatte. Screenshots des Angebots flogen von einer Whatsapp-Gruppe in die nächste, und auch in den Facebook-Kreisen tobte der Unmut. User äusserten sich empört über das, was sie als «Abzocke» empfanden. Einige verglichen die Preisgestaltung gar mit der in Dubai oder den USA. Aber hier? In der Schweiz? Unverfroren, fanden sie.
Der private Handel mit Nummernschildern ist im Kanton Thurgau legal, erklärt das Strassenverkehrsamt gegenüber dem «Tagblatt» – sogenannte Kontrollschildabtretungen machen es möglich. Was mit dem Geld geschieht, das bei diesen Transaktionen den Besitzer wechselt, ist dem Kanton herzlich egal.
Wer es offiziell mag, kann auch direkt beim Strassenverkehrsamt mitbieten. Die Einnahmen aus diesen Auktionen fliessen laut den Behörden vollständig in die Verkehrssicherheit des Kantons Thurgau.
Doch ob der Erlös aus dem Verkauf der «TG 256» ebenfalls der Allgemeinheit zugutekommt, bleibt ein Geheimnis. Der ursprüngliche Besitzer, ein Architekt aus dem Oberthurgau, schweigt sich dazu aus und auch die Vermittlerin des Deals möchte das Angebot rasch wieder aus dem Netz entfernen und die Privatsphäre des Besitzers wahren.
Bitcoin-Millionär zahlt Vermögen für «ZG 10»
Dass der Verkauf von Kontrollschildern für Furore sorgt, kommt häufiger vor. Andere Kantone erlebten ähnliche Aufreger: Für das Kontrollschild «SG 4» bot jemand unglaubliche 179'700 Franken, liess das Amt letztlich aber auf der Rechnung sitzen. Die Nummer ging schliesslich an den Bieter mit dem zweithöchsten Gebot. Im Kanton Zug legte ein Bitcoin-Millionär für «ZG 10» 233'000 Franken auf den Tisch. Das Kontrollschild «BL 49» erzielte sogar einen Preis von 526'000 Franken. Auch für das Nummernschild «SZ 3» wurde 2016 fast ein sechsstelliger Betrag gezahlt.
Die wohl wertvollste Nummer des Kanton Thurgau, «TG 1», hütet das Strassenverkehrsamt wie einen Schatz. Was mit dieser Nummer passieren wird, ist noch ungewiss, aber eines ist sicher: Die Diskussion über die metallenen Statussymbole ist noch lange nicht zu Ende.
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