Am Montagmorgen hat in Frauenfeld ein 68-jähriger Mann seine 74-jährige Ehefrau getötet. Wie die Kantonspolizei Thurgau mitteilt, ging kurz vor 7.30 Uhr die Meldung ein, dass in einem Haus im Quartier Langäcker ein Mann beabsichtige, seine Ehefrau zu töten und sich selbst das Leben zu nehmen. Mehrere Patrouillen und Spezialisten machten sich auf den Weg. Vor Ort traten Mitglieder der Verhandlungsgruppe mit dem 68-jährigen Schweizer in Kontakt.
Dieser sagte den Einsatzkräften, er habe seine Frau getötet – und drohte mit Suizid. Durch intensive Verhandlungen konnte er von diesem Vorhaben abgebracht werden. Kurz vor 12.30 Uhr wurde er widerstandslos festgenommen. Die Einsatzkräfte fanden daraufhin im Haus die Leiche der 74-jährigen Ehefrau. Die Kriminalpolizei der Kantonspolizei Thurgau hat in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Frauenfeld die Ermittlungen aufgenommen und eine Strafuntersuchung eröffnet.
Nachbarn erzählen von dem Ehepaar
Eine Familie kennt das Paar in dem Reiheneinfamilienhaus. «Wir sind geschockt, aber nicht überrascht, was passiert ist», erzählt die Frau Blick. «Er ist ein jähzorniger Mann, ein Choleriker. Als heute vermummte Polizisten mit Maschinenpistolen und Helmen durch das Quartier gerannt sind, dachte ich zuerst an ihn.»
Eine weitere Frau kennt vor allem das Opfer. Sie ist von der tödlichen Attacke überrascht. Sie sagt zu Blick: «Ich habe sie gerade vor zwei Tagen gesehen und gesprochen, es ging ihr gut. Sie hat auch noch nie erzählt, dass sie vor ihrem Mann Angst hat.»
Einig sind sich die Nachbarn aber, dass der Mann finanzielle Probleme hatte. «Seine Firma ging vor ein paar Jahren Konkurs. Dann hat er sich wieder etwas aufgefangen. Was jetzt war, wissen wir nicht.» Die Frau war ihr Leben lang Hausfrau, sagt die Nachbarin.
Dass im Quartier Polizisten mit gezogener Waffe durch die Büsche hasten, kam erst kürzlich einmal vor. Ende Dezember hat ein paar Häuser weiter ein junger Mann seinen Vater erschossen, sagt ein pensionierter Nachbar.