Auf einen Blick
- UBS-Übernahme der Credit Suisse beeinflusst Immobilienmarkt in Schweizer Städten
- Historisches Bankgebäude in Aarau wird als Büro- und Praxisräume vermietet
- Von 285 Filialen beider Banken sollen 190 Standorte übrig bleiben
Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS hat grosse Auswirkungen auf den Immo-Markt in Schweizer Städten. Die Bereinigung des Filialnetzes der beiden Banken ist in vollem Gang: Von ursprünglich 285 Filialen beider Banken sollen 190 Standorte der neuen UBS übrig bleiben. Die Folge: Aus Büros werden Wohnungen, wie in Zürich-Oerlikon. Retailflächen und Büros an bester Lage kommen auf den Markt.
Zum Beispiel in Aarau. Dort werden per 1. August Nachmieter für die Niederlassung der Credit Suisse gesucht, wie die «Aargauer Zeitung» schreibt. Das historische Gebäude an der Bahnhofstrasse 49 liegt im Zentrum der Kantonshauptstadt, nur ein paar Minuten vom Bahnhof entfernt. Es wurde 1912 als Bank erbaut, damals noch für die Allgemeine Aargauische Ersparniskasse. Später ist dann die Neue Aargauer Bank (NAB) eingezogen, noch bis Ende März bedient die Credit Suisse dort ihre Kundinnen und Kunden.
Pop-up-Nutzung denkbar
Die Chance, dass erneut eine Bank einzieht, ist verschwindend klein. Das Gebäude wird denn auch als Büro- und Praxisräumlichkeiten inseriert. Im Parterre sind Ladenflächen angedacht, wie es in der Annonce heisst. «Nach Vereinbarung kann eine Teilmietfläche auch als Pop-Up-Nutzung im Rahmen einer Zwischenvermietung angemietet werden», schreibt die Vermieterin. Gut möglich also, dass bald ein Espresso serviert wird, wo heute noch am Schalter Geld eingezahlt wird.
Auch die ehemaligen Tresorräume werden vermietet – im 1. Untergeschoss gibts eine Fläche von 669 Quadratmetern, unterteilt in verschiedene kleine Lagerräume. Spannend: Der Blick in die Annonce zeigt, wie die CS-Banker arbeiten. Nüchterne Grossraumbüros dominieren. Richtig opulent ist nur ein grosses Sitzungszimmer mit Stuckaturen an der Decke und altem Täfer an den Wänden. Die Pausenräumlichkeiten zeigen sich dann wieder karg und eng.
«Hochwertiger und gepflegter Innenausbau»
Was die Büros und Lagerflächen mitten in der Aarauer Innenstadt kosten sollen, ist nicht bekannt. Die Räumlichkeiten dürften bei der Lage aber rasch einen Mieter finden. Zumal sie gut im Schuss sind, wie es in der Annonce heisst. Von einem «hochwertigen und gepflegten Innenausbau der Räumlichkeiten» ist da die Rede. Und von einer «modernen und stetig unterhaltene Haustechnik und Infrastruktur».