Hetze, QAnon und Corona-Leugner zurück auf Twitter
AfD-Chefin Alice Weidel lobt Elon Musk

Seit der Übernahme vom Kurznachrichtendienst Twitter durch Elon Musk (51) wurden tausende zuletzt gesperrte und oft fragwürdige Konten wieder freigeschaltet. Nun erhält der Twitter-Chef Unterstützung aus dem rechten politischen Spektrum.
Publiziert: 23.12.2022 um 15:39 Uhr
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Seit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk (51) wurden tausende Konten von fragwürdigen Nutzern wieder freigeschaltet.
Foto: keystone-sda.ch
Dominique Schlund

Rechte Hetze, haltlose Wahlbetrugsvorwürfe und Verschwörungstheorien. Das sind die beliebtesten Themen bei den von Elon Musk (51) nach seiner Übernahme bei Twitter wieder entsperrten Konten. Wohl berühmtestes Beispiel ist der Account von Ex-US-Präsident Donald Trump (76). Viele der zuvor gesperrten Konten gehören dann auch lautstarken Unterstützer des kontroversen Milliardärs und Politikers.

Gleichzeitig bekommt Elon Musk international Unterstützung von zahlreichen Rechtspopulisten. Jüngst bezog AfD-Chefin Alice Weidel (43) Stellung zu den freigegebenen Konten: «Seit Elon Musk Twitter übernommen hat, kann auf Twitter wieder offener für Freiheit und Selbstbestimmung eingetreten werden», sagt Weidel der «Rheinischen Post».

Corona-Leugner, QAnon-Anhänger und Rechtsradikale

Die «New York Times» analysierte die Tweets von über 1000 solcher zuletzt gesperrten Konten nach deren Wiederaufschaltung. Es stellt sich heraus, dass die Mehrzahl der Tweets sich um Themen wie den angeblichen Wahlbetrug von Joe Biden (80), Covid-Skeptizismus und Verschwörungstheorien drehen.

Während der Pandemie hatte Twitter insgesamt rund 11'000 Konten wegen der Verbreitung von Fehlinformationen gesperrt. Mitunter Konten von Nutzern, die behaupteten, Menschen würden durch die Impfung sterben. Oder das Virus sei überhaupt keine Gefahr. Eine weitere Gruppe, die nun auf die Plattform zurückkehrt, ist diejenige der Nutzer, die Joe Biden Wahlbetrug vorwerfen. Unwahrheiten über angeblich manipulierte Wahlautomaten sind hier ein beliebtes Thema.

Zu guter Letzt kehrt auch die Gruppe der QAnon-Verschwörungstheoretiker zurück. Nach dem Sturm aufs Kapitol am 6. Januar 2021 wurden über 70'000 Konten mit Verbindung zu der Bewegung gesperrt. Seit ihrer Rückkehr twittern sie wieder munter über angebliche Pädophilen-Ringe in den Reihen von demokratischen Spitzenpolitikern und geheime Verschwörungen, welche den Staat im Hintergrund lenkten.

Fake News und Verschwörungstheorien als Meinungsfreiheit

Wenn man also die Verbreitung von Fake News, Verschwörungstheorien und völlig haltlosen Anschuldigungen gegenüber gegnerischen Politiker als Meinungsfreiheit ansieht, dann hat Elon Musk mit seiner Aktion definitiv für mehr Freiheit gesorgt.

Es ist dann auch kein Wunder, dass Unterstützung ausgerechnet aus der rechtspopulistischen Ecke kommt. Gerade die AFD hat in der Vergangenheit immer wieder mit den fragwürdigen Theorien seiner Spitzenpolitiker unter anderem zum Thema Covid auf sich aufmerksam gemacht.

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