Herzog & de Meuron waren zu teuer
Kanadier nehmen jetzt einheimische Architekten statt Basler Stars

Im Dezember entzog das Kunstmuseum in Vancouver Herzog & de Meuron wegen explodierender Kosten den Auftrag. Nun wird das Projekt neu ausgeschrieben. Dieses Mal stehen Machbarkeit und Preis im Vordergrund.
Publiziert: 12:59 Uhr
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Der spektakuläre Plan von Herzog & de Meuron für die Vancouver Art Gallery wird nicht umgesetzt.
Foto: Herzog & de Meuron

Auf einen Blick

  • Herzog & de Meuron verloren im Dezember Auftrag wegen Kostenüberschreitung
  • Neuausschreibung für wirtschaftlicheres Projekt an kanadische Architekturbüros
  • Bereits 40 Millionen Franken in ursprüngliches Projekt investiert
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Gabriel KnupferRedaktor Wirtschaft

Die Meldung warf im Dezember hohe Wellen: Weil die Kosten durch die Decke gingen, stoppte die Vancouver Art Gallery den Museumsneubau der Basler Architekten Herzog & de Meuron. Zuvor war der voraussichtliche Preis für das Gebäude von umgerechnet rund 250 Millionen Franken auf 375 Millionen Franken gestiegen.

Nun ist klar, wie es weitergeht: Das Kunstmuseum hat den Auftrag neu ausgeschrieben und lädt 14 kanadische Architekturbüros ein, sich zu bewerben. Laut Museumsdirektor Anthony Kiendl (57) wolle man nun «der Machbarkeit, der Praktikabilität und der finanziellen Verantwortung Vorrang einräumen», berichtete das Fachblatt «The Architect's Newspaper». Die neue Galerie werde «Kanadas aussergewöhnliches architektonisches Talent widerspiegeln».

Bereits 40 Millionen Franken ausgegeben

Ein Neuanfang für die Galerie sei wirtschaftlicher als die Vollendung des Baus der Schweizer, so Kiendl. Und dies, obwohl bereits 40 Millionen Franken ins Projekt von Herzog & de Meuron geflossen sind. Im März 2024, rund zehn Jahre nach der ersten Ankündigung, wurde endlich mit dem Bau begonnen. Doch die Fortschritte waren beim Aus für das Projekt erst minimal, das neue Designteam wird nochmals ganz von vorne beginnen.

Herzog & de Meuron, bei denen es wie bei anderen Stararchitekten in der Vergangenheit immer wieder zu Kostensteigerungen kam, «bedauerten» im Dezember den Entscheid aus Vancouver. Man habe die Zusammenarbeit mit dem Museum «sehr geschätzt» und sich «stark für das Bauvorhaben engagiert».

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