Hat er Investoren in die Irre geführt?
Untersuchung gegen KI-Überflieger Sam Altman

Die US-Börsenaufsicht nimmt die interne Kommunikation von Sam Altman unter die Lupe. Das Tech-Genie hat der Untersuchung im Vorfeld zustimmen müssen, um wieder CEO von OpenAI zu werden.
Publiziert: 29.02.2024 um 12:18 Uhr
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Im Rahmen der Untersuchung wurden Verhandlungen von Sam Altman und Saudi Arabien gefunden. Der OpenAI-CEO ist auf der Suche nach Geld für eine Chipfabrik.
Foto: AFP

Sam Altman (38) gerät in den Fokus der US-Börsenaufsicht (SEC). Wie das «Wall Street Journal» berichtet, ist eine Untersuchung gegen den KI-Überflieger eröffnet worden. Der Verdacht: Altman soll die Investoren in die Irre geführt haben.

Im Fokus der Untersuchung steht die interne Kommunikation Altmans, die im Zusammenhang mit seiner kurzzeitigen Entlassung beim KI-Dienstleister OpenAI im letzten Herbst steht. Im November entschied der Verwaltungsrat überraschend, das Tech-Genie auf die Strasse zu stellen. 

Lange blieb er nicht vor verschlossener Tür. Die Belegschaft drohte in einem offenen Brief übers Wochenende zu künden, sollte Altman nicht wieder ins Amt gehoben werden. Der Verwaltungsrat vollzog daraufhin eine Kehrtwende: Altman durfte nach nur vier Tagen auf den Chefsessel zurückkehren. Warum das Ganze? Unklar. Der Verwaltungsrat blieb in seiner Erklärung vage, man habe das Vertrauen in Altman verloren. Er sei nicht ehrlich gewesen, hiess es damals. 

Altman hat Untersuchung zugestimmt

Nun nimmt sich scheinbar das SEC diesen Vorwürfen an. Wie Recherchen des «Wall Street Journals» zeigen, schickte die Börsenaufsicht noch im Dezember eine Vorladung an das Unternehmen. Im Schreiben wurden Open-AI-Mitarbeitende gebeten, alle Dokumente sauber aufzubewahren, wie davon betroffene Personen der Zeitung berichten.

Um seine Stelle wiederzubekommen, habe Altman einigen Bedingungen zustimmen müssen – eine davon sei diese Untersuchung. 

Untersuchung bringt Streit mit Vorstandsmitglied zutage

Wie Insider der Zeitung berichten, sind zwar bisher keine Unregelmässigkeiten in der Kommunikation Altmans aufgetaucht. Entdeckt wurden aber Pläne für den Bau einer Chipfabrik und die Suche nach Geld dafür. Dabei habe Altman auch in Saudi-Arabien angeklopft.

Im Zuge der Ermittlungen kam auch ein Streit zwischen Altman und einem ehemaligen Vorstandsmitglied von OpenAI ans Licht. Die Technologieforscherin Helen Toner hatte sich in einem von ihr mitverfassten Forschungspapier kritisch über OpenAI geäussert. Dies führte offenbar zu einer Auseinandersetzung mit CEO Altman.

Nicht der erste rechtliche Fall

OpenAI hat im Rahmen dieser Untersuchung zwei Anwälte der amerikanischen Kanzlei Wilmer Hale eingestellt. Bret Taylor, Mitentwickler von Google Maps und Vorstandsmitglied bei OpenAI sagt zum Nachrichtenportal Bloomberg: «Während die Untersuchung andauert, wird der Vorstand weiterhin Massnahmen ergreifen, um die Unternehmensführung von OpenAI zu stärken».

Es ist nicht die erste rechtliche Situation, mit der sich OpenAI in den vergangenen Monaten konfrontiert sieht. Aktuell läuft an einem Gericht in New York auch ein Verfahren aufgrund möglicher Urheberrechtsverletzungen. Absender der Klageschrift ist die Zeitung «New York Times». (rul)

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