Eigentlich sind Grossanlässe wieder zugelassen. Eigentlich ist der Terminkalender wieder voll. Doch die Eventbranche kommt nach der zweijährigen Pause trotzdem noch nicht auf die Beine. Es fehlt an Personal und Ausrüstung.
«Es ist eine einzige Katastrophe», sagt Joel Meier, Organisator der Street Parade, zur «NZZ». Viele Bühnentechniker oder Gerüstbauer hätten sich während der Pandemie eine andere Stelle gesucht und seien nicht mehr zurückgekehrt. Auch Stundenlöhner seien schwierig zu finden – die meisten wollten nach zwei Jahre Unterbruch erst mal selber Party machen.
Ausserdem sucht Meier nach Getränkelieferanten, Toilettenhäusern und passenden Sponsoren. Ein weiteres Problem: Erst im Februar, als der Bundesrat Grossanlässe definitiv wieder freigab, konnten die Eventveranstalter wieder verbindlich planen. Für die Street Parade bedeutete das eine fünf Monate Verspätung. Üblicherweise fängt kurz nach der Veranstaltung im August schon die Organisation für das nächste Jahr an.
Preise nehmen zu
Als wären das nicht genug Hürden, machen auch die steigenden Preise der Eventbranche zu schaffen. «Fast alles ist 10 bis 20 Prozent teurer geworden», klagt Meier. Das Budget der Street Parade werde wohl um eine halbe Million Franken ansteigen. Das Caliente, ein Latin-Festival in Zürich, verringert deshalb dieses Jahr die Teilnehmerzahl. Das Zürcher Knabenschiessen im September hingegen plant bereits wieder mit einem Anlass wie vor der Pandemie. (lui)