Riesiger Wirbel um den FC Chelsea: Der Champions-League-Sieger von 2021 steht zum Verkauf, wie Roman Abramowitsch (55) am Mittwochabend offiziell bestätigte. Der russische Oligarch will den Verein loswerden, den er seit seiner Übernahme im Jahr 2003 an die europäische Spitze geführt hat.
Einer, der im Seilziehen um Chelsea mittendrin ist, ist Hansjörg Wyss (86). Der Schweizer Milliardär hat in einem Blick-Interview am Mittwoch gesagt, dass Abramowitsch den Klub an ihn und weitere Personen verkaufen will. «Ich kann mir den Einstieg bei Chelsea mit Partnern gut vorstellen», sagte Wyss im Blick. Der Verkaufspreis soll rund 4 Milliarden Pfund (über 4,9 Milliarden Franken) betragen.
Das Wyss-Interview schlug auf der Insel hohe Wellen. Blick weiss: Es handelt sich neben Wyss um ein Konsortium aus Amerika, derzeit bestehend aus drei Geschäftsmännern. Einer von ihnen ist Todd Boehly (46), Teilbesitzer des US-Baseball-Teams LA Dodgers. Sie beide suchen nach weiteren Partner und wollen den Preis runterdrücken.
Abgeordneter fordert Sanktionen gegen Abramowitsch
Doch die Zeit eilt: Abramowitsch will Chelsea so schnell als möglich verkaufen, weil ihm in Grossbritannien harte Sanktionen drohen. Im Zuge des Ukraine-Kriegs ist er als enger Berater und Freund von Kreml-Chef Wladimir Putins (69) auf der Insel unter Beschuss geraten. Offenbar versucht er neben dem Fussballklub auch gerade verzweifelt, seine Villen in England zu verkaufen.
Bis jetzt ist Abramowitsch noch nicht auf die schwarze Liste gesetzt worden, obwohl dies Premierminister Boris Johnson (57) vergangene Woche angedroht hat. Das wird aber von Tag zu Tag wahrscheinlich. Der Labour-Abgeordnete Chris Bryant zitierte zuletzt im Parlament aus einem Geheimdokument des Innenministeriums, wonach der Oligarch in Verbindung mit «korrupten Aktivitäten und Praktiken» gebracht werde. Bryant forderte, Abramowitschs Vermögenswerte zu beschlagnahmen, darunter sein 152-Millionen-Pfund-Haus in London – und den FC Chelsea.
Geht Chelsea an die britische Regierung über?
Am Mittwoch legte Labour-Vorsitzender Keir Starmer (59) nach. Er forderte Premierminister Johnson auf, umgehend zu handeln und Abramowitsch zu sanktionieren. «Warum in aller Welt drohen dem Chelsea-Eigentümer Roman Abramowitsch keine Sanktionen aus Grossbritannien?», fragte er an Johnson gewandt. Dieser wich in seiner Antwort aus und wollte nicht preisgeben, ob der einflussreiche Oligarch demnächst auf die Sanktionsliste kommt.
Klar ist: Wenn Abramowitsch auf die schwarze Liste gesetzt wird, werden seine Vermögen in Grossbritannien umgehend eingefroren. Auch der FC Chelsea dürfte von der britischen Regierung beschlagnahmt werden. Abramowitsch muss also schnell einen Deal einfädeln, will er für seinen Fussballclub noch Geld sehen.
Auch die Interessenten um Hansjörg Wyss haben ein Interesse an einem schnellen Kauf. Für sie dürften Verhandlungen mit der britischen Regierung wesentlich komplizierter sein, als direkt mit Abramowitsch.
Hansjörg Wyss (86) wurden die Milliarden nicht in die Wiege gelegt. Aufgewachsen in einer kleinen Dreizimmerwohnung im Berner Weissensteinquartier, brachte es Wyss zum Multimilliardär. Er studierte an der ETH Zürich Bauingenieurwesen und später an der renommierten Harvard Business School. Im Jahr 1977 kaufte er sich in die Orthopädiefirma Synthes ein, die sich als Goldgrube entpuppte. 2012 verkaufte Wyss Synthes an den US-Pharmariesen Johnson & Johnson. Mit seiner Wyss Foundation setzt er sich für den Erhalt der Landschaft und den Artenschutz ein. Wyss lebt seit 40 Jahren in Amerika, ist verheiratet und Vater einer Tochter.
Hansjörg Wyss (86) wurden die Milliarden nicht in die Wiege gelegt. Aufgewachsen in einer kleinen Dreizimmerwohnung im Berner Weissensteinquartier, brachte es Wyss zum Multimilliardär. Er studierte an der ETH Zürich Bauingenieurwesen und später an der renommierten Harvard Business School. Im Jahr 1977 kaufte er sich in die Orthopädiefirma Synthes ein, die sich als Goldgrube entpuppte. 2012 verkaufte Wyss Synthes an den US-Pharmariesen Johnson & Johnson. Mit seiner Wyss Foundation setzt er sich für den Erhalt der Landschaft und den Artenschutz ein. Wyss lebt seit 40 Jahren in Amerika, ist verheiratet und Vater einer Tochter.