Sie sind verlockend, die Werbeversprechen der Verkäufer von Handy-Abos. Gerade in den Tagen vor dem Black Friday – er findet am 24. November statt, also in der kommenden Woche – haben sie Hochkonjunktur. Lidl zum Beispiel: Statt 19.95 Franken kostet das Connect & Smart Abo nur 9.90 Franken. «50 Prozent lebenslanger Rabatt», verspricht der Discounter. Klingt gut.
Aber auch das Angebot von Wingo ist allgegenwärtig: Internet für daheim statt 69.00 für 39.95 Franken monatlich. Auch hier gilt der Rabatt das ganze Leben lang. Zu schön, um wahr zu sein?
An solchen Lebenslang-Angeboten ist nichts auszusetzen, die Anbieter bewegen sich auf legalem Boden. Auffallend dennoch: Das Angebot ist auf eine kurze Zeit begrenzt. Jetzt musst du zuschlagen, suggeriert die Werbung. Kaufdruck ist da. Was bei der Konsumjagd auf der Strecke bleibt, ist darum ein genauer Check dieses Werbeversprechens.
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«Mit dem lebenslangen Rabatt kann natürlich getrickst werden», sagt Oliver Zadori (40) zu Blick. Der Betreiber der Vergleichsplattform dschungelkompass.ch nimmt täglich solche Angebote unter die Lupe.
Am besten ohne Mindestvertragszeit
Auf das Beispiel von Lidl bezogen, führt Zadori aus: Anstatt 19.95 Franken resultiere ein absoluter Rabatt von 10.05 Franken oder ein prozentualer von 50 Prozent. Das wird relevant, wenn sich der Listenpreis irgendwann ändern sollte – zum Beispiel von 19.90 auf 24.90 Franken. Zadori rechnet vor: Mit dem prozentualen Rabatt (50 Prozent) beträgt der neue Preis dann 12.45 Franken. Mit dem absoluten Rabatt (10.05 Franken) kostet das Abo hingegen neu 14.85 Franken.
Grundsätzlich sei man aber mit diesem «lebenslangen Rabatt» ziemlich sicher, so der Telekom-Experte. «Die meisten dieser Angebote haben eine Kündigungsfrist von zwei Monaten.»
Das sieht auch Jean-Claude Frick (50) von comparis.ch so. Er gibt ausserdem zu bedenken: «Inzwischen haben praktisch alle Provider Klauseln drin, dass die Preise ‹inflationsbedingt› angepasst werden können.»
Laut dschungelkompass.ch haben in diesem Sommer einige Abo-Anbieter ihre Listenpreise bereits zwischen 2 und 4 Prozent angehoben. Lidl hat beispielsweise die Listenpreise noch nicht erhöht.
Darum sei eine kurze Kündigungsfrist ohne Mindestvertragszeit wichtig, findet Telekom-Experte Frick. «Aufpassen muss man, wenn das Angebot zwar lebenslang gilt, aber eine Mindestlaufzeit von, sagen wir mal, 24 Monaten hat. Dann kann man nicht vorher aus dem Abo raus, falls man bei der Konkurrenz etwas Günstigeres findet.»