Handelskrieg zeigt Folgen
Erste Schweizer Firmen melden wegen US-Zöllen Kurzarbeit an

Der Handelskrieg der USA trifft auch Schweizer Unternehmen. Erste Firmen melden Kurzarbeit aufgrund der US-Zölle, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft bestätigt. Die Auswirkungen könnten sich in den kommenden Monaten verstärken. Doch es besteht Grund zur Hoffnung.
Publiziert: 11:04 Uhr
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Aktualisiert: 11:29 Uhr
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Erste Schweizer Unternehmen haben wegen der US-Zölle Kurzarbeit gemeldet.
Foto: PD

Darum gehts

  • US-Zollkrieg trifft Schweizer Angestellte, erste Unternehmen melden Kurzarbeit an
  • Staatssekretariat erkennt US-Zölle als Grund für Kurzarbeit an
  • 18 Prozent der Schweizer Ausfuhren gingen 2022 in die USA
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Der Zollkrieg der USA gegen den Rest der Welt trifft auch Angestellte in der Schweiz. Gemäss dem Staatssekretariat für Wirtschaft haben erste Unternehmen in ihren Produktionsstätten weniger zu tun und deshalb Kurzarbeit gemeldet, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet.

Damit ein Unternehmen die Arbeitszeit der Beschäftigten über Kurzarbeit reduzieren kann, muss ein Ausnahmefall vorliegen. Das heisst: Die Firma leidet unter einem abrupten Wirtschaftseinbruch oder behördlichen Massnahmen, vor denen es kein Entrinnen gab. Beispielsweise, wenn es US-Präsident Donald Trump (78) für eine gute Idee hält, praktisch alle ausländischen Firmen mit Zöllen von 10 Prozent zu belasten. Und auf Importe von Stahl, Aluminium und Fahrzeuge gar Importzölle von 25 Prozent zu erheben.

US-Zölle als Grund für Kurzarbeit anerkannt

Das Staatssekretariat hat die US-Zölle vergangene Woche als Grund für Kurzarbeit anerkannt. Aktuell spricht das Seco noch von Einzelfällen. Die Kurzarbeitsstatistiken hinken der aktuellen Entwicklung noch hinterher. So zeigen die aktuellsten Zahlen das Bild vom Januar. 

Sollten die Zölle gegen Schweiz ab Juli gar auf 31 Prozent ansteigen, dürfte die Kurzarbeit sprunghaft hochgehen. Die Schweizer Regierung versucht derzeit in Verhandlungen, genau das zu verhindern. Diese Woche flog eine Delegation mit Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter (61) und Wirtschaftsminister Guy Parmelin (65) mit einer Absichtserklärung in die USA. Der ehemalige US-Botschafter Edward McMullen (60) sieht die Schweizer Verhandlungen auf gutem Weg, wie er gegenüber Blick sagt. «Die Schweiz hat von Anfang an klug verhandelt, ohne Konfrontation.»

Die Industrie darf also hoffen, dass der Zollkonflikt für die Schweiz von vorübergehender Natur ist. Würde er über längere Zeit anhalten und der Zollsatz gar steigen, wären die Folgen für die Schweizer Industrie gravierend. Die Schweiz hat im vergangenen Jahr 18 Prozent ihrer Ausfuhren in die USA geliefert – ohne Goldexporte. Damit sind die Vereinigten Staaten unter allen Ländern der wichtigste Exportmarkt. 

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