Das Hackerkollektiv Anonymous hat laut eigenen Angaben das russische Staatsfernsehen gehackt, um Filmmaterial über den Krieg in der Ukraine zu zeigen.
Die Hacker haben offenbar die Sender Russia 24, Channel One und Moscow 24 ins Visier genommen. Zusätzlich sollen auch die russischen Streamingdienste Wink und Ivi gehackt worden sein. Videos auf Twitter zeigen, wie die Bilder der brutalen Invasion in der Ukraine über die Sender liefen. Solche Bilder kriegen die Russen sonst nie zu sehen!
Medienfreiheit hart beschnitten
Wladimir Putin (69) erklärt seinen Landsleuten nämlich stets, dass es sich bei der Invasion um eine «spezielle und friedenserhaltende Militäroperation» handle. Von Krieg ist keine Rede. Kritische Berichterstattung im Bezug zum Ukraine-Krieg wird vom Kreml mit harten Strafen sanktioniert.
Wer Informationen über den Krieg in der Ukraine verbreitet, die von der offiziellen Darstellung abweichen, kann mit hohen Geldstrafen und bis zu 15 Jahren Haft bestraft werden. Internationale Medien wie die britische BBC und die deutschen Sender ARD und ZDF stoppten wegen dieses Gesetzes in Russland die Ausstrahlung ihrer Programme.
Das stand in der Anonymous-Botschaft
In Russland sind de facto nur noch Propagandakanäle des Kremls erlaubt. Sie behaupten, in der Ukraine sei ein Bürgerkrieg ausgebrochen, angeführt von Nazis.
Ein Teil des Filmmaterials, das von Anonymous in die russischen Sender geschmuggelt wurde, enthielt die Botschaft: «Normale Russen sind gegen den Krieg». Die Nachricht ruft dazu auf, sich gegen den Krieg in der Ukraine zu wehren. Ob die russische Bevölkerung diesem Aufruf nachkommt, ist zu bezweifeln: Die Solidarisierung mit der Ukraine steht ebenfalls unter Strafe. (gif)