Grossbritannien
Riesiger Andrang bei Versteigerung von Oligarchen-Yacht

Zum allerersten Mal wird eine russische Oligarchen-Yacht versteigert. Für die Axioma von Dmitry Pumpyansky sind bis am Dienstag zahlreiche Angebote eingegangen.
Publiziert: 24.08.2022 um 07:42 Uhr
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Aktualisiert: 24.08.2022 um 08:17 Uhr
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Am Dienstag wurde zum allerersten Mal eine russische Oligarchen-Yacht versteigert.

Die Versteigerung der Luxusyacht des russischen Oligarchen Dimitri Pumpianski (58) in Gibraltar ist auf ein gewaltiges Interesse gestossen. Wie das zuständige Gericht des britischen Gebiets am Dienstag mitteilte, wurden für die «Axioma» 63 Gebote eingereicht.

Die Bieterphase ist nun abgeschlossen, jetzt wird über den Käufer entschieden. Der Verkauf könnte in «zwischen zehn und 14 Tagen» abgeschlossen werden, wie das Gericht erklärte

Auf 71 Millionen Franken geschätzt

Das 72 Meter lange Schiff war im März im Zuge der Sanktionen beschlagnahmt worden, die Grossbritannien gegen Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängt hatte. Ein Gericht in Gibraltar ordnete dann im Juni die Versteigerung der «Axioma» zum «höchstmöglichen Preis» an. Nicht Teil der Versteigerung sind die Weinflaschen und anderer Alkohol der Bar der Jacht mit einem geschätzten Wert von 150'000 Euro.

Auf der Website des britischen Auktionshauses Howe Robinson Partners konnte bis am Dienstag Angebote eingereicht werden. Der Schätzpreis liegt bei 63 Millionen Pfund, umgerechnet rund 71 Millionen Franken.

Bank will Kredit zurück

Mit der Beschlagnahmung von Pumpianskis Yacht war die Justiz des kleinen britischen Gebiets an der Südspitze Spaniens einer Beschwerde der US-Bank JP Morgan gefolgt. Die Bank hatte im Dezember 2021 einen Kredit von 20,5 Millionen Euro an eine Gesellschaft vergeben, die auf den Britischen Jungferninseln registriert war. Zu den Eigentümern dieser Gesellschaft zählte eine zypriotische Firma, die wiederum im Besitz von Pumpianski war.

JP Morgan betrachtete die Auflistung Pumpianskis auf der britischen Sanktionsliste gegen Russland als Bruch des Kreditvertrags. Daher beantragte die Bank in Gibraltar, die unter maltesischer Flagge fahrende Jacht zu beschlagnahmen und zu verkaufen. JP Morgan verlangt, dass mit dem Erlös aus dem Verkauf der Kredit zurückerstattet wird.

Pumpianski ist Chef des grössten russischen Pipeline-Herstellers TMK. Daher bestehen gegen ihn auch Sanktionen der EU im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Wegen des Ukraine-Kriegs haben mehrere europäische Länder, darunter auch Spanien, Italien und Frankreich, Jachten russischer Oligarchen beschlagnahmt. (SDA/smt)

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