Diversifikation, die Risikostreuung, ist einer der wichtigsten Grundsätze in der Vermögensverwaltung. Wer sein Aktienportefeuille auf einfachstem Weg möglichst breit streuen will, kauft deshalb Anteile eines globalen Aktienfonds, zum Beispiel den «iShares MSCI World».
Der MSCI-World-Index bildet die Kursentwicklung von rund 1600 Aktiengesellschaften rund um den Globus ab. 69 Prozent des genannten globalen Aktienfonds sind in den USA investiert, 6 Prozent in Japan, 4 Prozent in Grossbritannien. Die Schweiz kommt auf 2,8 Prozent. Für Amerikaner mag eine derart hohe Gewichtung ihres Heimmarkts sinnvoll sein, für unsereins ist sie es nicht. Das Lehrbuch wurde halt in den USA geschrieben.
Selbstverständlich investiert nicht jeder globale Aktienfonds analog des MSCI-World-Index mit seinem Übergewicht an US-Aktien. Der globale Aktienfonds von Postfinance beispielsweise investiert zu je 25 Prozent in der Schweiz, Europa, Amerika und Asien inklusive Schwellenländer. Für Schweizerinnen und Schweizer ist eine solche Streuung eher sinnvoll. Den Fonds von Postfinance nenne ich nur als Beispiel – nicht als Empfehlung.
Ein Grund, weshalb man Schweizer Aktien übergewichten soll, ist der starke Schweizer Franken. Wiederholt höre ich von Leuten, die sich darüber beklagen, dass ihr Anlagefonds, der im EU-Raum investiert, immer noch im Minus liegt. Bei genauerem Hinsehen stellt sich dann heraus, dass der Kurs des Fonds seit dem Kauf zugelegt hat, aber trotzdem im Minus liegt beziehungsweise einen tieferen Frankenwert aufweist.
Voilà, da haben wir es: das Währungsrisiko. Die Fondsanteile wurden gekauft, als der Eurokurs bei über 1.60 Franken lag. Heute liegt der Kurs unter einem Franken.
Ich erinnere mich an Zeiten, da mussten wir in den 70er-Jahren für 1 Dollar über 4 Franken hinblättern; heute ist der Dollar keine 90 Rappen wert. Anfang 1999, bei der Einführung der europäischen Einheitswährung, lag der Euro bei 1.60 Franken. Heute liegt auch dessen Kurs unter 1 Franken. Der Schweizer Franken ist mein Lebtag immer stärker geworden. Für mich deutet nichts darauf hin, dass dieser Trend nicht anhalten sollte.
Es ist nicht falsch, aus Diversifikationsgründen auch Euro- oder Dollarpapiere im Depot zu führen. Nur: Allzu viel ist ungesund, so abgegriffen diese Redewendung auch sein mag.