Globetrotter-Chef André Lüthi widerspricht Hotelplan, Tui und Co.
«Der grösste Teil der Welt ist noch nicht bereisbar»

Der Berner Reiseveranstalter Globetrotter sieht die Reisebranche wegen der Corona-Pandemie nach wie vor in einer prekären Lage. Chef André Lüthi widerspricht Aussagen von Konkurrenten, die einen Buchungsboom vermelden.
Publiziert: 24.06.2021 um 09:43 Uhr
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Aktualisiert: 24.06.2021 um 13:04 Uhr
Globetrotter-Chef André Lüthi: Euphorie sei Fehl am Platz, Einen Reiseboom gäbe es nur für vereinzelte europäische Länder.
Foto: Thomas Meier

Er ist skeptischer als seine Branche: Globetrotter-Chef André Lüthi (60) rechnet für seine Reisegruppe wie auch für viele andere Reisebüros im laufenden Jahr noch immer mit Umsatzeinbrüchen von 70 Prozent und mehr. Die Corona-Pandemie sei noch nicht ausgestanden, die Reisebranche befinde sich nach wie vor in einer prekären Lage, sagt Lüthi.

Damit wendet sich Lüthi gegen die Aussage von Konkurrenten wie TUI, Hotelplan oder Kuoni, wonach die Reisbuchungen erfreulich anzögen und es wieder gut aussehe. «Diese Aussage ist zu wenig differenziert und mag für gewisse europäische Länder zutreffen, doch mehr nicht», erklärt Lüthi in einer Medienmitteilung.

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Fernreisen von zentraler Bedeutung

Zwar seien in Europa wieder verschiedene Länder bereisbar, doch die grosse weite Welt sei noch immer zu, gibt der Globetrotter-Chef zu bedenken. So liessen die allermeisten Länder in Nord- und Südamerika, Afrika, Asien und Australien weiterhin keine ausländischen Gäste einreisen – oder nur mit zwei Wochen Quarantäne.

Für viele Reisebüros seien die fernen Länder aber von zentraler wirtschaftlicher Bedeutung, sagt Lüthi. Daher überlebten viele Betriebe in der Reisebranche derzeit nur dank Kurzarbeitszeitentschädigungen, Covid-Krediten und Härtefallgeldern.

Sein Lob geht ans Bundesamt für Gesundheit. «Das BAG machte in den letzten Wochen einen richtig guten Job – doch so lange der grösste Teil der Welt nicht bereisbar ist, müssen sich die Schweizerinnen und Schweizer weiterhin gedulden mit Fernreisen», sagt Lüthi. (SDA/uro)


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