Glamping statt harter Zeltboden
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Natur und Luxus in einem:Glamping statt harter Zeltboden

Glamping statt Schlammping
Wir zeigen die schönsten Edel-Unterkünfte für Outdoor-Fans in der Schweiz

Glamping ist wie Camping, einfach glamouröser. Seit Corona sind die ausgefallenen Unterkünfte in der Natur so beliebt wie nie zuvor.
Publiziert: 21.07.2021 um 20:31 Uhr
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Aktualisiert: 05.02.2023 um 14:10 Uhr
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Dieser Bienenkorb befindet sich im grossen Garten der Jugendherberge Grindelwald BE. Mit Aussicht auf die Eiger-Nordwand.
Foto: Laura Gargiulo
Dorothea Vollenweider

Glamping ist für alle, die gerne etwas aufgehübscht in der Natur übernachten. Die kein eigenes Material haben oder mitnehmen möchten. Und denen es nach den Unwettern nicht nach Schlammping ist. Glamping ist wie Campen, aber luxuriöser – und erlebt seit einigen Jahren einen Boom. Seit Corona ist das Angebot so beliebt wie nie zuvor.

«Die Pandemie hat die Nachfrage stark beflügelt, gerade weil viele Unterkünfte mit Nasszelle und Kochnische ausgestattet sind», sagt Marcel Zysset (53), Präsident von Swisscamps. Der Verband Schweizerischer Campings hat rund 960 Mietobjekte auf 170 Campingplätzen in der ganzen Schweiz.

Safarizelte und Baumhütten

Allerdings wird längst nicht überall dem Glamping gefrönt. Rund 300 Objekte mit Glamour-Faktor zählt Zysset von Swisscamps. Dazu gehören Safarizelte, Baumhütten, Zirkuswagen oder sogenannte Igloo Tubes ganz aus Holz gefertigt. Es sind Mini-Unterkünfte, die den Gästen Camping-Feeling bieten, ohne auf einen gewissen Komfort verzichten zu müssen.

«Mit Glamping erreichen wir Leute, die für gewöhnlich nicht zu den Campern gehören», erklärt Oliver Grützner (49), Leiter Tourismus & Freizeit beim TCS. Der grösste Camping-Anbieter der Schweiz hat inzwischen über 20 verschiedene Glamping-Angebote. Darunter Tipis, Nomadenzelte, Holzhäuser oder Zirkuswagen. Aktuell können 240 solcher Unterkünfte gemietet werden. Tendenz steigend.

Im Sommer ausgebucht

Die Nachfrage nach solchen Unterkünften hat sich laut Cedric Schoch (48), Regionalleiter TCS Camping, seit Ausbruch der Pandemie fast verdoppelt. Denn auch wenn die Grenzen wieder offen sind: Noch sind gewisse Feriendestinationen im Ausland mit Unsicherheiten behaftet. Laut Tourismusverantwortlichen werden deshalb viele Ferienhungrige anstatt in der Ferne im eigenen Land die Sommerwochen verbringen.

Bei der Vermarktungsorganisation Graubünden Ferien heisst es: «Destinationen, die 2020 einen Rekordsommer verzeichnet haben, rechnen wiederum mit einem guten bis sehr guten Ergebnis.» Hotelleriesuisse, der Verband der Beherbergungsbranche, ergänzt: «Das Rückgrat der Branche bleiben auch diesen Sommer klar die einheimischen Touristinnen und Touristen.»

Zu diesen gehört die Familie Loosman-Moritz aus Kaiseraugst AG, die sich für Glamping in Gwatt bei Thun BE entschieden hat. «Es ist sehr unkompliziert, viel einfacher als im Zelt», sagt eine Familie mit drei Kindern. Für sich und ihren Nachwuchs zahlen sie pro Glamping-Nacht 200 Franken. «Uns gefällt das bis jetzt sehr gut», sagt der Vater.

Grützner vom TCS weiss: «Die meisten Glamping-Angebote sind im Sommer über Wochen ausgebucht.» Die Nachfrage nach Glamping-Unterkünften übersteigt das Angebot vor allem während der Hochsaison, erklärt er. «Darum stocken wir unser Angebot jährlich auf.» Das Pop-up-Glamping-Dorf oberhalb von Laax GR wurde erst vor kurzem eröffnet.

Glamping-Angebot wächst

Ähnlich tönt es bei Swisscamps. «Die meisten Unterkünfte sind während der Sommerferien ausgebucht», sagt Zysset. Das Angebot werde aber stetig ausgebaut. Auch Kuoni-Schweiz-Chef Dieter Zümpel (63) will Kunden in Österreich, Italien und Kroatien jetzt neu Glamping-Ferien verkaufen, wie er kürzlich ankündigte.

Wer gerne Natur pur mit etwas Hotel-Luxus kombiniert, muss natürlich auch tiefer in die Tasche greifen als gewöhnliche Camper. Eine Glamping-Unterkunft mit eigenem Sanitärbereich und Küche für vier bis sechs Personen kostet in etwa das Vierfache im Vergleich zu einem üblichen Camping-Stellplatz. Je nach Saison zahlen Feriengäste zwischen 100 und 300 Franken pro Nacht. Dafür leben sie wie in einer kleinen Ferienwohnung.

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