Gegen Dadvan Yousuf (22) bestehe der Verdacht «auf mehrfachen gewerbsmässigen Betrug, teilweise eventuell Veruntreuung, teilweise eventuell ungetreue Geschäftsbesorgung», sagte der Informationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft des Kantons Bern, Christof Scheurer, dem SRF. Sie hat am 3. Mai nun formell ein Strafverfahren gegen den als «Krypto-King» bekannt gewordenen Investor eröffnet, der – zumindest früher – im Zürcher Luxushotel Dolder residierte.
Schon im vergangenen Jahr hatten Ermittlungen ergeben, dass der Geschäftsmann mutmasslich Anleger dazu gebracht habe, Geld in seine Geschäftsidee zu investieren, ohne das beworbene Projekt tatsächlich realisieren zu wollen. Wie «SRF» berichtet, habe Yousuf laut den Ermittlern die Investoren bewusst getäuscht. Seine Stiftung Dorhnii wurde darauf Ende März liquidiert.
Eine Anklage ist bisher nicht erhoben worden. Für Yousuf gilt die Unschuldsvermutung.
Dadvan Yousuf will Unschuld beweisen
Dass es so lange gedauert hat, bis ein Strafverfahren eröffnet wurde, liegt daran, dass sich die Berner Staatsanwaltschaft zunächst nicht für den Fall zuständig sah. Man wollte den Fall der Bundesanwaltschaft übergeben. Denn: Yousuf soll mutmasslich Erlöse auf Konten in Liechtenstein verschoben haben und damit in den USA in Kryptowährungen investiert haben. Was folgte, war ein Ringen zwischen den Staatsanwaltschaften um die Zuständigkeit. Dieses habe man nun abgebrochen, erklärte Christof Scheurer.
Gegenüber SRF erklärte Yousufs Anwalt, sein Mandant weise alle Vorwürfe zurück. Yousuf werde seine Unschuld beweisen. Er habe sich nicht strafbar verhalten.
Auch die Finanzmarktaufsicht (Finma) befasst sich mit dem Krypto-Investor und hat einen Bericht zu seinen Geschäften erstellt. Die Ergebnisse des Berichts lägen laut SRF allerdings noch nicht vor. (nad)